Roesler Leonhard, Chemiker. * Nürnberg (BRD), 19. 5. 1839; † Krems (NÖ), 11. 1. 1910. Stud. Chemie bei Gorup v. Besanez in Erlangen und bei Wöhler in Göttingen; 1863 wurde er Ass. bei Kühn in Halle a. d. Saale und war dort an der Errichtung des landwirtschaftlichen Labors beteiligt. Ab 1867 wirkte er als Prof. für chem. Technol., Warenkde., Agrikulturchemie und Mikroskopie am Polytechnikum in Karlsruhe; 1870 wurde er nach Klosterneuburg (NÖ) an die in Gründung befindliche Önochem. Versuchsstation berufen, 1873 trat er in die Höhere Lehranstalt für Wein- und Obstbau über, 1874 begründete er die chem.-physiolog. Versuchsstation für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg und leitete diese bis zu ihrer Angliederung an die Lehranstalt. 1902 i. R. und HR. Unter der Leitung R.s, der insbes. auf dem Gebiet der Rebkultur, Önochemie und Önotechnik eine umfassende Tätigkeit entwickelte, gelangte die Versuchsstation zu hohem Ansehen. Bekannt sind seine Versuche über die Verwendung der amerikan. Reben als Schutz gegen die Phylloxera. R. war Mitgl. des Beirates zur Durchführung des Lebensmittelgesetzes, Ausschußmitgl. des Ver. zum Schutze des österr. Weinbaues, korr. und Ehrenmitgl. vieler in- und ausländ. wiss. Ver. und Inst.; Mitbegründer der von Blankenhorn hrsg. Annalen der Önol.