Rondolini Lorenzo, Mediziner und Schriftsteller. * Triest, 14. 8. 1752; † Triest, 20. 3. 1844. Sohn eines Apothekers; besuchte zunächst das Jesuitenkolleg in Triest, ab 1779 stud. er an der Univ. Wien Med., 1780 Dr. med.; Dr. med. vet. In seine Heimatstadt zurückgekehrt, wurde R. 1781 Hilfsarzt, 1783 Amtstierarzt, 1788 Sekundararzt; 1807–15 war er Chefarzt bei der Sanitätsbehörde. Während der französ. Herrschaft war R. Arzt für die Intendantur Istrien und zuständig für die Impfungen in den illyr. Provinzen, 1827–31 Chefarzt der Lazarette (Seuchenstationen) und Berater der Regierung in Fragen des Sanitätswesens. Er widmete sich der Verbreitung neuer medizin. Erkenntnisse und unterstützte mit seinen Schriften die Initiativen der Behörden auf dem Gebiet der hygien. Erziehung. Neben seiner medizin. Tätigkeit entwickelte R. auch lebhaftes Interesse für Literatur, übers, wiss. Werke aus dem Dt. ins Italien. und verfaßte medizin. Abhh. sowie Prosa- und Versdichtungen in italien. und latein. Sprache, die aber über gutes Mittelmaß nicht hinausreichen. Er war Mitgl. der Accad. degli Arcadi Romano-Sonziaci und beteiligte sich 1810 an der Gründung der Società di Minerva, die das kulturelle Leben Triests am Beginn des 19. Jh. mitbestimmte. 1801–09 übte er das Amt eines Zensors für italien. Bücher aus. Mitbegründer des Ist. dei Poveri di Trieste.