Rosiwal, August (1860-1923), Geologe

Rosiwal August, Geologe. * Wien, 2. 12. 1860; † Wien, 9. 10. 1923. Sohn eines Lehrers; stud. 1878–83 an der Techn. Hochschule Wien Ing.Wiss. und Elektrotechnik. Angeregt durch seine Tätigkeit als Volontär bei der Neuaufstellung der Smlg. im Mus. der Lehrkanzel für Mineral, und Geol. an der Techn. Hochschule, begann er sich für Geol. und Mineral, zu interessieren. 1885–91 war er als Ass. an der Lehrkanzel für Geol. und Mineral, der Techn. Hochschule tätig. 1891 trat R. in die Geolog. Reichsanstalt in Wien ein, wo er zuletzt als Chefgeologe die Leitung der Sektion I (Böhmen, Mähren, Sudeten) innehatte. Ab 1892 (Priv.Doz. für Mineral, und Geol. an der Techn. Hochschule Wien) suppl. er das Hauptfach Mineral. 1898 Hon.Doz., 1904 Tit. ao. Prof., 1918 o. Prof. für Geol. und Mineral, an der Techn. Hochschule Wien, 1921/22, 1922/23 Dekan. Er erwarb sich Verdienste um die Einrichtung des Mineralog. Inst. und der Lagerstättensmlg. in der ehemaligen Kriegsschule in Wien IX. R. war ein verdienter Aufnahmsgeologe kristalliner Gesteine der Böhm. Masse. Er leistete grundlegende Arbeiten und begründete zahlreiche neue Untersuchungsmethoden für die techn. Geol. R., der sich auch als Gutachter und Experte in der Hydrogeol. sehr verdient machte, gilt deshalb vor allem als Retter des Karlsbader Sprudels und anderer Thermalquellen.

W.: Zur Kenntniss der krystallin. Gesteine des centralen Balkan, in: Denkschriften Wien, math.-nat. Kl. 57, 1890; Ueber neue Massnahmen zum Schutze der Karlsbader Thermen, in: Jb. der k. k. geolog. Reichsanstalt 44, 1895; Ueber die Härte der Mineralien, mit bes. Berücksichtigung der Edelsteine, in: Monatsbll. des Wiss. Club in Wien 17, 1896; Ueber geometr. Gesteinsanalysen, in: Verhh. der geolog. Reichsanstalt, 1898; Ueber einige neue Ergebnisse der techn. Untersuchung von Steinbaumaterialien, ebenda, 1899; Der Elbedurchbruch durch das Nordwestende des Eisengebirges bei Elbeteinitz, ebenda, 1900; Die Zermalmungsfestigkeit der Mineralien und Gesteine, 1909; Polička und Neustadtl ( = Geolog. Spezialkarte der österr.-ung. Monarchie 52, Z. 7, Kol. XIV), 1914; Brüsau und Gewitsch, gem. mit E. Tietze ( = Geolog. Spezialkarte der österr.-ung. Monarchie 53, Z. 7, Kol. XIV), 1914; Über edle Steine (Vorträge des Ver. zur Verbreitung naturwiss. Kenntnisse in Wien 54/14–15), 1914; etc.
L.: N. Fr. Pr. vom 11. 10. 1923; Verhh. der geolog. Bundesanstalt, 1923, S. 161; The Mineralogical Magazine 20, 1924, S. 269; G. Götzinger, Zur Erinnerung an Prof. Ing. A. R., in: Mitt, der Geolog. Ges. in Wien 16, 1924, S. 302 ff.; ders., Zur Erinnerung an A. R., in: Jb. der Geolog. Bundesanstalt 74, 1925, S. 97 ff.; Inauguration TH Wien 1925/26, 1925, S. 67 ff.; Poggendorff 4–5; Die k. k. Techn. Hochschule in Wien 1815–1915, red. von J. Neuwirth, 1915, s. Reg.; R. Grengg, Ing. A. R., o. ö. Prof. der Mineral, und Geol., 1924; K. Lambrecht–W. und A. Quenstedt, Palaeontologi. Cat. bio-bibliographicus ( = Fossilium Cat. I, 72), 1938; A. Lechner, Geschichte der Techn. Hochschule in Wien (1815–1940), 1942, s. Reg.; 150 Jahre Techn. Hockschule in Wien 1815–1965, 1–2, hrsg. von H.Sequenz, 1965, s. Reg.; H. Zapfe, Index Palaeontologicorum Austriae ( = Cat.Fossilium Austriae 15), 1971.
(T. Cernajsek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 43, 1986), S. 257
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