Rossi, Marcello (1862-1897), Violinist, Komponist und Musikpädagoge

Rossi Marcello, Violinist, Komponist und Musikpädagoge. * Wien, 16. 10. 1862; † Bellagio (Lombardei), 4. 6. 1897. Aus einer italien. Familie stammend; erhielt seine erste künstler. Ausbildung am Konservatorium in Leipzig und stud. schließlich bei dem Konzertmeister Lauterbach in Dresden und am Pariser Konservatorium bei Massart, einem der bedeutendsten Violinpädagogen des 19. Jh. Ab 1877 unternahm er ausgedehnte Konzertreisen durch Deutschland, Österr., die Schweiz, Dänemark, Frankreich, Rumänien und Rußland, auf denen ihm große Anerkennung und Bewunderung zuteil wurden. R. ließ sich 1891 in Wien nieder, wo er als gesuchter Lehrer in gehobenen Kreisen wirkte und als Vermittler der franco-belg. Geigenkunst fungierte. Fast alljährlich trat er auch in Salzburg auf. Bereits 1888 hatte er den ehrenvollen Ruf erhalten, das k. Konservatorium in Tokio zu übernehmen, lehnte jedoch ab. Gerühmt wurden R.s glänzende Technik und sein einfühlsamer Vortrag. R. trat auch als Komponist von Chorwerken, Liedern, Orchestermusik sowie von Solostücken und Transkriptionen für Violine hervor. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1891 k. k. Kammervirtuose.

L.: N. Fr. Pr. vom 5. (Abendausg.) und 9., Salzburger Volksbl. und Salzburger Ztg. vom 8. 6. 1897; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Frank–Altmann, 15. Aufl.; Schmidl; W. J. v. Wasielewski, Die Violine und ihre Meister, bearb. und ergänzt von W. v.Wasielewski, 1927, S. 562; A. Moser, Geschichte des Violinspiels, 2. Aufl., verbessert und ergänzt von H.-J. Nösselt, 2, 1967, S. 196.
(I. Fuchs)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 43, 1986), S. 267
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