Rudovsky, Josef (1858-1926), Veterinärmediziner

Rudovsky Josef, Veterinärmediziner. * Bischofteinitz (Horšovský Týn, Böhmen), 18. 4. 1858; † Wien, 28. 2. 1926. Sohn eines Beamten; stud. 1879–82 am Militär-Thierarznei-Inst. in Wien (tierärztliches Diplom 1882) und an der Tierärztlichen Akad. in Lemberg (L’viv) Veterinärmed., 1909 Dr. med. vet. War zunächst als Tierarzt in Tirol und in der Stmk., ab 1890 in Wien im Gesundheitsdep. des Min. des Innern, 1892–1919 in Brünn (Brno) als Landestierarzt für Mähren tätig. R. führte in Mähren die modernsten Methoden zur Diagnostik und zur Ausrottung von Tierseuchen ein (simultane Impfung gegen den Rotlauf der Schweine nach Lorenz, Tuberkulination des Rindes, Malleïnisierung der Pferde, Tilgung der Lungenseuche des Rindes). Er machte sich um den Bau der öff. Schlachthöfe in Mähren und um die Nutztierversicherung sowie um die Gründung einer Landesviehversicherungsanstalt verdient und propagierte die Errichtung von Tierkörperverwertungsanstalten. Um die Viehzucht in Mähren erwarb sich R. große Verdienste, u. a. organisierte er die Einfuhr von Zuchtschweinen aus Deutschland und England und förderte die Landesrinder- und -pferdezucht.

W.: Impfungen mit Malleïn, in: Thierärztliches Centralbl. 17, 1894; Die Rotzkrankheit der Pferde und die Anwendung des Malleïn’s zur Sicherstellung dieser Krankheit, 1895; Osteomalazie der Rinder in Mähren, in: Österr. Ms. für Tierheilkde. und Revue für Tierheilkde. und Tierzucht 30, 1905; etc. Red.: Fromme’s Oesterr. Kal. für Thierärzte . . . 1 ff., (1893) ff.; Die Rindviehzucht in der Markgrafschaft Mähren, in: Die oesterr. Rinder-Racen 3, H. 2, 1901.
L.: E. Prechtl, Reg.Rat Tierarzt Dr. J. R. †, in: Dt.österr. tierärztliche Ws. 8, 1926, S. 89; R. Böhm, Moravští zemští zvěrolékaři po V. Čechovi, in: Veterinářství 21, 1971, S. 476 f.; H. Heller, Mährens Männer der Gegenwart 2, 2. Aufl. 1912.
(R. Böhm)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 317
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