Rychnovsky Ernst, Fachschriftsteller und Journalist. * Janowitz (Janovice, Böhmen), 25. 6. 1879; † Prag, 25. 4. 1934. Nach dem Stud. der Rechte an der Dt. Univ. Prag (1903 Dr. jur.) stud. R. 1903–05 neben seiner Konzipiententätigkeit in einer Advokaturskanzlei Musikwiss. bei Rietsch (s. d.) und Germanistik bei Sauer; 1905 weitere Musikstud. als Privatschüler von Tappert in Berlin. Auf Veranlassung von Batka (s. d.) Mitarbeiter der „Bohemia“, wurde er dessen Nachfolger im Musikreferat. Ab 1911 wirkte R. beim „Prager Tagblatt“, zunächst als Musikkritiker, dann als Leiter des Musikreferates; daneben verfaßte er zahlreiche musikhist. Abhh. und Musikerbiographien. Dank seiner vielseitigen journalist. Fähigkeiten fand R. in der tschechoslowak. Republik als Parlamentsreferent des „Prager Tagblattes“ ein zusätzliches Betätigungsfeld, das ihm aufgrund seiner objektiven Berichterstattung größte Anerkennung brachte. R. spielte ferner eine führende Rolle in journalist. Fachorganisationen (u. a. Mitbegründer der Reichsgewerkschaft der Dt. Presse), war Mitgl. der Staatsprüfungskomm. der Dt. Musikakad., Beisitzer des Jugendgerichtes, Vorstandsmitgl. der Mozart-Gemeinde, Mitgl. des Kuratoriums des Prager Volksbildungshauses Urania (musikal. Beirat) und wirkte im Vorstand der Dt. demokrat. Partei (1919–23 Stadtverordneter von Prag-Kgl. Weinberge, später im Sozialkollegium der Stadt Prag). Die Vertrautheit R.s mit den geistigen Strömungen des tschech. Volkes und sein Anliegen der Völkerverständigung spiegeln sich in zweien seiner wichtigsten Werke wider, der jeweils ersten dt.sprachigen Biographie des Komponisten Smetana und des ersten Präs. der tschechoslowak. Republik, Masaryk (s. d.).