Rzehaczek, Karl von (1816-1897), Chirurg

Rzehaczek Karl von, Chirurg. * Wien, 1. 9. 1816; † Graz, 25. 12. 1897. Stud. 1834–1839 Med. an der Univ. Wien, 1841 Dr. med., 1844 Dr. chir., 1845 Diplom als Operateur, 1846 Mag. obstet. 1845–49 Ass. an der 1. chirurg. Univ.Klinik bei Wattmann, 1849 Priv.Doz. (Vorlesungen über chirurg. Instrumenten- und Bandagenlehre), 1848 zeitweise Primarchirurg am Notspital der Redemptoristinnen in Wien. 1849 Supplent und im selben Jahr Prof. der Chirurgie und der Augenheilkde. sowie Primarwundarzt am St. Johannspital in Salzburg. 1850 Prof. der prakt. Chirurgie am medizin.-chirurg. Stud. in Graz, 1863 o. Prof. an der neugegründeten medizin. Fak. der Univ. Graz. 1886 emer. und HR, 1867 nob. Vielseitig und um einfache, aber zielführende Behandlung bemüht, wandte er schon um 1858 die Galvanokaustik und sehr früh die Bluttransfusion an, konstruierte Apparate zu Gelenkkontrakturen und einen künstlichen Arm; auch in der Frage der Trepanation nahm er einen fortschrittlichen Standpunkt ein. Rz., der über große kriegschirurg. Erfahrungen verfügte, galt als hervorragender Kliniker. Er gehörte 1862 zu den Mitbegründern des Ärztever. für Stmk. und erreichte die wesentliche Erweiterung und Modernisierung der chirurg. Klinik in Graz.

W.: Die Krankenbewegung und die Leistungen . . . des k. k. Filial-Feldspitals . . . zu Graz in der Zeit vom 6. 7. bis 30. 9. 1859, in: Z. der k. k. Ges. der Ärzte zu Wien 16, 1860; Ber. über den Krankenstand und die ärztlichen Leistungen der chirurg. Klinik . . . im Stud.Jahre 1858/59, ebenda, 16, 1860; etc.
L.: Grazer Tagbl. vom 27. 12. 1897 (Abendausg.); K. v. Rz. †, in: Mitth. des Ver. der Ärzte in Stmk. 34, 1897, S. 153; E. Simandl – W. List, Das Werden der medizin.- chirurg. Lehrtätigkeit in Graz bis zur Gründung der Fak. im Jahre 1863, in: Hist. Jb. der Stadt Graz 10, 1979, S. 148; F. v. Krones, Geschichte der Karl Franzens-Univ. in Graz, 1886, s. Reg.; A. Wölfler, Die Chirurgie in ihrer Vergangenheit und Zukunft mit bes. Berücksichtigung steiermärk. Verhältnisse. 1886, S. 22 ff.; V. Fossel, Geschichte der medicin. Fak. in Graz von 1863 bis 1913, 1913, S. 24 f.; A. E. Maier, Die niederärztliche Ausbildung zu Salzburg im 19. Jh., (1972), S. 71 f.; A. D. v. Rüden, Medicina Graecensis. Das medizin.-chirurg. Stud. in Graz (1782–1862), (1978), S. 81; H. H. Egglmaier, Das medizin.-chirurg. Stud. in Graz ( = Diss. der Univ. Graz 50), 1980, s. Reg.; F. Spath, Zur Geschichte der Chirurgie an der Karl-Franzens-Univ. Graz ( = Publ. aus dem Archiv der Univ. Graz 18), 1986, S. 3 ff.; Allg. Verw.A. und UA, beide Wien; UA Graz.
(F. Spath)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 44, 1987), S. 353f.
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