Salis-Soglio, Daniel Frh. von (1826-1919), Feldzeugmeister

Salis-Soglio Daniel Frh. von, General. *Chur, Kt. Graubünden (Schweiz), 19. 2. 1826; †ebenda, 19. 9. 1919. Sohn eines Obst. in Schweizer Diensten; absolv. (1840–45) die Genieakad. in Wien und wurde als Unterlt. 1845 ins Ing.Korps ausgemustert. 1848 wurde er als Lt. bzw. Oblt. im Geniestab den Lokaldion. in Venedig, Zara (Zadar) und Spalato (Split) zugeteilt. Ab 1849 war er bei der Lokaldion. Innsbruck, der Genieabt. in Mainz und der Genie- und Befestigungsbaudion. Rastatt (1849 Hptm. 2. Kl.) tätig. 1853–55 leistete er Truppendienst beim Geniebaon. 1 bzw. 11 (bei diesem als provisor. Kmdt.). Wieder zum Geniestab transferiert, war er 1856–59 Personaladj. bei Gen.Genieinsp. Erzh. Leopold (s. d.). Im Krieg von 1859 machte er sich als Feldgenieinsp. der II. Armee durch Anlage von Feldbefestigungen bei Pavia und Gravettone (nahe Solferino) verdient. 1860 Mjr. 1860 und 1861 war er beim Bau von Befestigungen in Verona und Pastrengo tätig, 1863/64 als Geniechef beim Kmdo. des VI. Armeekorps in Schleswig-Holstein (Teilnahme am Feldzug gegen Dänemark). 1865/66 war er als Geniedir. in Graz eingeteilt, dann als Adlatus des Geniechefs der Armee in Italien und provisor. Kmdt. der von ihm instandgesetzten Festung Rovigo. 1867 Obst. im Geniestab, arbeitete er als Befestigungsbaudir. in Trient Befestigungsprojekte für Südtirol aus. 1871 wurde er zum Befestigungsbaudir. in Przemyśl ernannt und hatte in dieser Funktion entscheidenden Anteil an der modernen Ausgestaltung dieser wichtigen Festung. 1874 GM und Geniechef beim Gen.Kmdo. in Lemberg (L’viv). 1876 folgte die Bestellung zum Präs. des techn. und administrativen Militärkomitees in Wien; 1879 FML, 1880 Gen.Insp. der Geniewaffe, 1881 Geh. Rat und Kämmerer. 1889 FZM, 1891 Obst.Inhaber des IR 76, 1892 – anläßlich von S.-S.s Versetzung in den Ruhestand – wurde das Lagerfort 1 der Festung Przemyśl nach ihm benannt. Vielfach geehrt und ausgezeichnet.

W.: Die Reorganisation der techn. Waffe, 1892; Mein Leben und was ich davon erzählen will, kann und darf, 2 Bde., 1908; etc. Mitarbeit: Constructions-Details aus der Kriegsbaukunst, 1880.
L.: N. Fr. Pr. vom 18. 2. 1916; Beim Erbauer der Festung Przemyśl FZM D. v. S.-S., in: Der Bund vom 6. 6. 1915; Die Generalität der k. k. Armee, hrsg. von V. Silberer, 2, 1877, S. 85 f.; Armee-Album, red. von G. Amon v. Treuenfest, 1889, S. 51f.; Der oberste Kriegsherr und sein Stab, hrsg. von A. Duschnitz und S. F. Hoffmann, 1908, Generalität, S. 71; Ch. Hackelsberger, Das k. k. österr. Festungsviereck in Lombardo-Venetien, 1980; F. Forstner, Przemyśl. Österr.-Ungarns bedeutendste Festung (= Militärgeschichtliche Diss. österr. Univ. 7), 1987, S. 79.
(O. F. Winter)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 45, 1988), S. 388f.
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