Salomon, Johann Michael (1793-1856), Mathematiker

Salomon Johann Michael, Mathematiker. * Oberdürrbach b. Würzburg, Bayern (BRD), 22. 2. 1793; † Wien, 2. 7. 1856. Absolv. ab 1812 die philosoph. Jgg. und stud. ab 1814 Jus an der Univ. Würzburg, 1816/1817 Mathematik und Physik am Polytechn. Inst. in Wien, an dem er 1819–37 (ab 1821 als o. Prof.) Elementarmathematik, 1826–31 auch an der Univ. als Supplent, unterrichtete. 1838–56 Prof. für höhere Mathematik am Polytechn. Inst. in Wien. S. war ein hervorragender Lehrer und Verfasser zahlreicher Lehrbücher, Formel- und Aufgabensmlg. Die sog. österr. Methode der Subtraktion – 1821 durch den Astronomen Bittner (s. d.) in Prag bekannt geworden – wurde später durch S. weiter entwickelt. Bleibender Wert kommt seiner Übers. von Eulers „Institutiones calculi integralis“ – „Vollständige Anleitung zur Integralrechnung“, 4 Bde., 1828–30, zu. Bes. Verdienste erwarb er sich um Gründung (1839) und Organisation der Allg. wechselseitigen Kapitalien- und Rentenversicherungsanstalt, an der er das Prinzip der Gegenseitigkeit durchsetzte und deren Gen.-Sekretär er 1839 wurde. 1840–43 und 1854–1856 (1844–53 gem. mit Kaltenbaeck, s. d.) gab er den Kal. „Austria oder Oesterreichischer Universal-Kalender“ heraus. 1848 kandidierte er für die Dt. Nationalversmlg. in Frankfurt. 1848 korr. Mitgl. der Akad. der Wiss. in Wien.

W.: Metrolog. Tafeln über die Maße, Gewichte und Münzen verschiedener Staaten . . ., 1823; Versuch eines gemeinfaßlichen Unterrichtes in der Arithmetik, 1825; Logarithm. Tafeln, enthaltend die Logarithmen der Zahlen von 1–10. 800 . . ., 1827, auch französ.; Smlg. geometr. Aufgaben und Lehrsätze aus der Planimetrie . . ., 1832; Ueber Lebensversicherungs-Anstalten . . ., 1.–2. Aufl. 1840; Lehrbuch der Elementar-Mathematik für Oberrealschulen, 2 Bde., 1853–54, Neuaufl., hrsg. von F. B. Ševčík, 1874; etc. Hrsg.: Lehrbuch der Arithmetik und Algebra . . ., 3 Bde., 1821–24, 6. Aufl. 1859; Lehrbuch der niedern Geometrie . . ., 1822; Hdb. der ebenen und sphär. Trigonometrie, 1824, 3. Aufl. 1856; Smlg. von Formeln . . . aus der Goniometrie, ebenen und sphär. Trigonometrie . . ., 1843; Grundriß der höheren Analysis, 1844; Die oesterr. Staatspapiere und insbes. die Staats-Lotterie-Anleihen, 1846; Die Kegelschnitts-Linien oder die Elemente der analyt. Geometrie in der Ebene, 1851; etc.
L.: J. Rogner, Necrolog J. M. J. S., in: Archiv der Mathematik und Physik . . . 27, 1856, Literar. Ber. 106 (mit Werksverzeichnis); Almanach Wien 8, 1858, Anhang S. 169ff.; ADB; Kosch, Kath. Deutschland; Poggendorff 2; Wurzbach; Die k. k. Techn. Hochschule in Wien 1815–1915, red. von J. Neuwirth, 1915, s. Reg.; A. Lechner, Geschichte der Techn. Hochschule in Wien (1815–1940), 1942, s. Reg.; 150 Jahre Techn. Hochschule in Wien 1815–1965, 1–2, hrsg. von H. Sequenz, 1965, s. Reg.; H. Kaiser – W. Nöbauer, Geschichte der Mathematik für den Mittelschulunterricht, 1984, S. 86.
(A. Dick)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 45, 1988), S. 392f.
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