Sauter, Anton Eleutherius (1800-1881), Botaniker und Mediziner

Sauter Anton Eleutherius, Botaniker und Mediziner. * Großarl (Salzburg), 18. 4. 1800; †Salzburg, 6. 4. 1881. Bruder des Vorigen und des Schriftstellers Ferdinand S. (s. d.); stud. 1820–26 Med. an der Univ. Wien, 1826 Dr. med. War bis 1828 Sekundararzt in Salzburg, wurde dann Landesgerichtsarzt in Kitzbühel, 1829 Stadtarzt in Bregenz, 1830 Bez.Arzt in Zell a. See, 1836 in Mittersill, 1839 Kreisarzt in Ried i. I., 1840 in Steyr und wirkte 1848–71 wieder in Salzburg, wo er bis zu seinem Tod blieb. S. hinterließ ein umfangreiches botan. Werk. Er erforschte florist, die Umgebung seines jeweiligen Wohnortes und stud. dabei nicht nur die Phanerogamen, sondern auch die Kryptogamen. Viele Pflanzen aus dem Ostalpenraum wurden von ihm erstmals beschrieben. Seinen Namen tragen eine Gattung und 17 Arten. Ganz bes. widmete er sich der Flora des Bundeslandes Salzburg. S. war ein vielseitiger Florist, einer der besten Kenner der Ostalpenflora seiner Zeit. Ihm zu Ehren heißt eine Schriftenr. des Botan. Inst. der Univ. Salzburg „Sauteria“. S. war Mitbegründer der Ges. für Salzburger Landeskde, und fungierte 1864–74 als deren Vorstand.

W.: Diss. inauguralis geographico-botanica de territorio Vindobonensi . . ., 1826; Die Vegetations-Verhältnisse des Pinzgaues im Herzogthume Salzburg, in: Mitth. der Ges. für Salzburger Landeskde. 3, (1863); Kryptogamen-Flora des Pinzgaues, ebenda, 4, (1864); Flora des Herzogthums Salzburg, 7 Tle., ebenda, 6, (1866), 10–13, (1870–73), 18, (1878), Nachträge und Berichtigungen . . ., ebenda, 20, (1880), auch selbständig; Spezielle Flora der Gefäßpflanzen des Herzogthums Salzburg, ebenda, 8, (1868), 2. Aufl. (selbständig) 1879; zahlreiche Abhh. in Fachz., u. a. in Flora, Hedwigia; etc.
L.: Salzburger Ztg. vom 9. und 11. 4., Salzburger Volksbl. vom 25. 5. 1881; K. Schiedermayr, A. E. S., in: Oesterr. Botan. Z. 27, 1877, S. 1 ff. (mit Werksverzeichnis); T. F. Hanausek, A. S., in: Botan. Centralbl. 6, 1881, S. 141 ff.; A. S. Eine biograph. Skizze, in: Mitth. der Ges. für Salzburger Landeskde. 21, (1881), S. 229 ff.; A. Zerlik, A. S., in: Apollo 33, 1973, S. 8; Wurzbach; Jubiläums-Feier für Med. Dr. A. S. . . 1876; Andenken an Dr. A. S., (1881); K. W. v. Dalla Torre – L. v. Sarnthein, Flora der gefürsteten Grafschaft Tirol . . . 1, 1900, S. 256 ff. (mit Werksverzeichnis); R. Steinbach, Österr. Botaniker des 19. Jh., die nicht an Hochschulen wirkten, phil. Diss. Wien, 1959, S. 54 ff.; V. Grummann, Biograph.-bibliograph. Hdb. der Lichenol., 1974, S. 439; G. Pfaundler, Tirol Lex., 1983 (s. unter Traunsteiner Josef); F. A. Stafleu – R. S. Cowan, Taxonomic Literature 5( = Regnum vegetabile 112), 2. Aufl. 1985; F. Speta, Flechtenforschung in OÖ – einst und heute, in: Flechten, bedrohte Wunder der Natur, hrsg. von W. Seipel ( = Kat. des Oberösterr. Landesmus., NF 5), 1986, S. 47 ff., 64 f. (mit Werksverzeichnis); UA Wien.
(F. Speta)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 9 (Lfg. 45, 1988), S. 445f.
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