Schall von Falkenforst Josef, Ps. Josef Forst, Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. * Wien, 1806; † Wien, 18. 11. 1865. Sohn des FML Georg S. v. F., der 1815 nob. wurde; vermutlich durch das Privattheater seines Vaters angeregt, wandte sich S. der Theaterlaufbahn zu und debut. 1826 in Meisls (s. d.) „Rudolf von Habsburg“ am Theater a. d. Wien unter der Dion. Carls (s. Bernbrunn). S. ging dann über Hamburg nach München ans kgl. Hoftheater, wo er, ein Schüler der Schröder, von 1833–41 – abgesehen von Gastspielen, wie 1834 am Wr. Hofburgtheater –im Rollenfach des Bonvivants etc. im Engagement verblieb. 1841 übernahm er in Pest (Budapest) zuerst gem. mit G. v. Frank (s. d.), dann allein, die Dion. des Dt. Theaters (inklusive Sommerarena), an dessen künstler. Abstieg er mitschuldig wurde. An S.s Seite befand sich die Sängerin Mink (s. d.), die er auch engagiert hatte. Nach dem Brand des Theaters, 1847, für den S. verantwortlich gemacht wurde (sogar der Vorwurf der Brandstiftung tauchte auf) und der einen Einschnitt in der Entwicklung des dt.sprachigen Theaters in Budapest markiert, betreute S. die Übergangslösung im Ofener Theater sowie die Rückübersiedlung ins neuerbaute Haus, mußte die Dion. jedoch 1848 aus finanziellen Gründen niederlegen. 1849–52 wirkte er –als Schauspieler und Oberregisseur – am Ständ. Theater in Prag (inklusive Sommerarena), danach in Ödenburg (Şopron) und Frankfurt a. M., ab 1855 als Oberregisseur in Wien am Josefstädter Theater und dem mit diesem verbundenen Thaliatheater, wo er die Wr. Erstauff., von Wagners „Tannhäuser“ betreute.