Schams Franz X., Maler. * Wien, 8. 2. 1824; † Wien, 22. 3. 1883. Sohn eines Schneiders; stud. 1837–40 an der Wr. Akad. der bildenden Künste, 1840–44 bei dem Graveur Edler, danach Lehre bei dem Graveur Jaranek in Prag. 1846/47 besuchte er die Kunstakad. der Vereinigung patriot. Kunstfreunde in Prag und kehrte anschließend nach Wien an die Akad. der bildenden Künste zurück. In der Folge Privatschüler von F. G. Waldmüller, brachte er es zu einer gewissen Eigenständigkeit und wurde allg. bekannt. 1854/55 hielt er sich gem. mit H. v. Ferstel und F. Dobiaschofsky (beide s. d.) in Rom auf. 1861 wurde er Mitgl. der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens. Ab 1872 war S. in Wien bei Reiffenstein (s. d.) in dessen Fa. als artist. Leiter mit der Herstellung von Chromolithographien betraut, die er nach eigenen, aber auch nach Werken anderer Maler ausführte. In den 50er Jahren malte S. zunächst Historienbilder aus der älteren österr. Geschichte, schuf aber auch Altarbilder für einige Kirchen in NÖ. Später wandte er sich mehr der Genremalerei zu, wobei er kleine, humorist. Szenen aus dem Alltag bevorzugte. S. gehörte zu jener Generation von Wr. Malern, die in der Ideenwelt des Biedermeier aufwuchsen und diese bis gegen Ende des 19. Jh. weitertrugen. Das dokumentieren sowohl seine Bildthemen als auch die minutiösfeine Maltechnik. Er verstand es jedoch durchaus, den Geist des Altwr. Bürgertums mit dem schärferen satir. Zug der neuen Zeit in seinen Werken zu verschmelzen. Ausst.: Wien 1884 (Gedächtnisausst.).