Schartner Gilbert (Johannes), O. Praem., Abt und Politiker. * Gallneukirchen (OÖ), 1. 4. 1854; † Linz, 10. 1. 1925. Trat 1873 in das Prämonstratenser Chorherrenstift Schlägl ein, 1877 feierliche Profeß; nach der Priesterweihe (1878) wirkte er in der Seelsorge, so 1885–1922 als Pfarrer von Hasłach, wo er für den Ausbau der Kinderbewahranstalt, für die Errichtung des Krankenhauses und für die Renovierung der Kirche sorgte. 1922 wurde S. zum Abt des Stiftes Schlägl gewählt. Er war ein großer Förderer der kath. Presse, wie der „Mühlviertler Nachrichten“, deren polit. Tl. er 1893– 1925 red., und des „Linzer Volksblattes“. Ab 1909 Landtagsabg. (Christlichsoziale Partei), betrachtete er sich als Repräsentant des Oberen Mühlviertels. Er war ein beliebter Volksredner und verfügte über außerordentliche Rechtskenntnisse, insbes. die Schulgesetzgebung betreffend. 1918/19 gehörte er der Provisor. Landesversmlg. (Provisor. Landtag) an. Er gehörte der Gemeindevertretung von Hasłach an, war Mitgl. des Bez. Schulrates und gründete die landwirtschaftliche Winterschule im Stift. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. Ehrenbürger der Gemeinden Hasłach und Lichtenau.