Schaser, Johann Georg (1792-1860), Historiker und Seelsorger

Schaser Johann Georg, Historiker und Seelsorger. * Hermannstadt (Sibiu, Siebenbürgen), 21. 8. 1792; † ebenda, 13. 3. 1860. Stud. 1814/15 evang. Theol. AB in Tübingen; wirkte ab 1816 zunächst als Gymnasiallehrer, dann als Stadtprediger in Hermannstadt. 1835–59 war er Pfarrer in Thalheim (Daia) bei Hermannstadt, wo er sich im Rahmen der provisor. Vorschrift für die Vertretung und Verwaltung der evang. Landeskirche AB in Siebenbürgen so bewährte, daß ihm 1856–58 das Amt eines Dechanten im Hermannstädter Kapitel anvertraut war. Wegen Krankheit legte er dieses Ehrenamt Ende 1858 nieder, Ende 1859 auch sein Pfarramt. Während seiner Hermannstädter Zeit beschäftigte er sich im Brukenthalmus. und im Sächs. Nationalarchiv mit hist. Stud. und legte u. a. eine Smlg. von rund 1100 Urkundenabschriften aus den Jahren 1189–1830 an.

W.: De jure Flandrensi Saxonum Transsylvanorum diss., 1822; Das Wiederaufleben der evang. luther. Kirche zu Klausenburg, in: Archiv des Ver. für siebenbürg. Landeskde. 2, 1846; Geschichte des Hermannstädter Capitels, 1848; Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Frh. S. v. Brukenthal, Gubernators von Siebenbürgen, 1848; etc.
L.: Magazin für die Litteratur des Auslandes 38, 1850, S. 408; F. Zimmermann, in: Archiv des Ver. für siebenhürg. Landeskde., NF 19, 1884, S. 124; Szinnyei; Trausch, s. Reg.; Wurzbach.
(G. Gündisch)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 46, 1990), S. 44
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