Scheiner Josef, Theologe. * Böhm. Leipa (Česká Lípa, Böhmen), 13. 3. 1798; † Wien, 12. 8. 1867. Sohn eines Zinngießers; stud. 1815–17 Phil. an der Univ. Prag, 1818–21 Theol. an der theolog. Lehranstalt in Leitmeritz (Litoměřice) und bildete sich nach der Priesterweihe (1821) am Frintaneum in Wien vor allem in hebr. Grammatik und Sprache 1821–24 weiter. 1824 Dr. theol. der Univ. Wien. Im selben Jahr Prof. für das alttestamentliche Bibelstud. und oriental. Sprachen in Leitmeritz, 1827 Hofkaplan und Studiendir. am Frintaneum; 1832 wurde S. provisor., 1833 o. Prof. für Altes Testament und die semit. Sprachen an der Univ. Wien, war 1832/33, 1852/53 Dekan, 1854/55 Rektor. 1855 Mitgl. des Domkapitels von St. Stephan, 1866 Domkantor. S. bekleidete zudem zahlreiche Ämter, war w. Zensor für theolog. Werke (1840–48), ab 1855 Koär. für die theolog. Hauslehranstalten Heiligenkreuz und Klosterneuburg sowie für die Wr. Gymn. und Realschulen, Berater im Unterrichtsmin. für die theolog. Stud. Reform, die tw. nach seinem Gutachten durchgeführt wurde, ab 1863 Berater in der theolog. Sektion des Unterrichtsrates. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit bestand in der Red. oder Mitarbeit an theolog. Z., wie an der von Pletz (s. d.) hrsg. „Neuen theologischen Zeitschrift“; 1850 gründete er mit Häusle (s. d.) die „Zeitschrift für die gesammte katholische Theologie“, 1862 beteiligte er sich an der Gründung der „Oesterreichischen Vierteljahrsschrift für katholische Theologie“. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1848 Dr. theol. h.c. der Univ. Prag. S. hinterließ seine reichhaltige theolog. Fachbibl. der Univ. Wien.