Schiestl, Anton (1808-1889), Seelsorger und Sammler

Schiestl Anton, Seelsorger und Sammler. * Baden (NÖ), 1. 5. 1808; † ebenda, 7. 6. 1889. Sohn eines Färbermeisters; stud. Theol. am Wr. Priesterseminar und 1827/1828 an der Univ.Wien. S. war nach seiner Weihe (1831) bis 1836 Kooperator in Pernitz (NÖ) und Wien-Penzing. Weiterhin in Wien, wirkte er bis 1849 als Kooperator in der Pfarre St. Josef zu Margareten und wurde anschließend Kurat-Benefiziat der Pfarre St. Peter. Seinen Ruhestand (ab 1883) verbrachte er großteils in Baden. Seit 1878 fürsterzbischöflicher geistlicher Rat, wurde er anläßlich seines Goldenen Priesterjubiläums päpstlicher Ehrenkämmerer, Ritter des Ordens vom Hl. Grab, war Träger diverser ziviler Auszeichnungen und wurde Ehrenbürger von Baden. S., selbst Besitzer einer bedeutenden Gemälde-, Ansichtskarten- und Instrumentensmlg., war vor allem als Kunstförderer bedeutend: Im Zuge der Regotisierung der Badener Stadtpfarrkirche St. Stefan stiftete er neben Meßgeräten einen Kreuzweg, das Chorgestühl und zahlreiche Glasgemälde. Ein Großtl. davon ging bei Plünderungen 1945 verloren.

L.: Badener Bez.Bl. vom 4. 6., 16., 23. und 30. 7. 1881 und 8. 7. 1889; H. Rollett, Beitrr. zur Chronik der Stadt Baden b. Wien 1, 1880, S. 216ff., 2. Aufl. 1902, S. 142f.; ders., Neue Beitrr. zur Chronik der Stadt Baden 12, 1899, S. 89ff.; V. v. Renner, in: Mitt. der Oesterr. Ges. für Münz- und Medaillenkde. in Wien 25, 1914, Bd. 10, s. Reg., 26, 1915, Bd. 11, s. Reg.; J. Wagenhofer, Führer durch das K.Franz-Joseph-Mus. und durch die Kurstadt Baden, 1910, S. 28, 71, 89; Österr. Kunsttopographie 18, 1924, S. 158, 188; W. Hermann, Die Mus. von Baden b. Wien ( = Badener Bücherei 14), 1926, S. 6; Die Städte NÖ 1, red. von F. Goldmann ( =Österr. Städtebuch 4/1), 1988, S. 78, 99; Mitt. R. Maurer, Baden, NÖ.
(J. Ressel)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 47, 1991), S. 119
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