Schili, Matthäus Christian (1762-1832), Seelsorger und theologischer Schriftsteller

Schili Matthäus Christian, Seelsorger und theologischer Schriftsteller. * Wildon (Stmk.), 13. 9. 1762; † Fernitz (Stmk.), 29. 6. 1832. Nach der Absolv. des Gymn. in Graz arbeitete er zunächst als Kanzlist und stud. 1786–89 unter Rektor Leonhard Luniaczek Theol. am Grazer Generalseminar. 1789 zum Priester geweiht, wirkte S. als Kaplan in St. Stefan ob Stainz, ab 1791 in Weizberg und ab 1794 in Birkfeld. 1795 wurde er Aktuar, kurz darauf Kurat an der Stadtpfarrkirche zum Hl. Blut in Graz. Daneben fungierte S. als Gymnasiallehrer, Katechet und Kaplan, 1803–07 als Stadtpfarrvikar. 1804 wurde ihm vom Bischof von Seckau die provisor. Dion. des Priesterseminars in Graz übertragen, die er bis 1808 innehatte. Infolge seiner vielfältigen Tätigkeit, und bes. aufgrund der Hrsg. von Homilien, wurde ihm 1806 die Pfarrkonkursprüfung erlassen und er 1808 zum Pfarrer von Fernitz bestellt, wo er bis zu seinem Lebensende wirkte. Bei der Gründung (1820) der Ortsfiliale Graz-Ost der Steiermärk. Landwirtschaftsges. wurde er deren Ausschußmitgl. (bis 1821). S. galt als Vater der Armen und unterstützte in bes. Weise Studierende.

W.: Entwürfe zu sonn- und festtäglichen und andern Predigten verschiedenen Inhalts, 1801; Entwürfe und darunter auch ganze Predigten auf Sonn- und Feyertage und verschiedene Fälle, 1802; Predigt am Namensfeste K. Franz II., 1804; Versuch einer Erläuterung des Ehepatents von 16. 1. 1783 . . ., 1805; Sechs Fastenpredigten, 1823; Entwürfe und darunter auch ganze Predigten auf die Sonn- und Feiertage des ganzen Jahres, 1823; usw.
L.: Wurzbach; F. J. Waitzenegger, Gelehrten- und Schriftsteller-Lex. der dt. kath. Geistlichkeit 2, 1820 (mit Werksverzeichnis); C. Schmutz, Hist. Topograph. Lex. von Stmk. 3, 1822, S. 482; A. Klein. Geschichte des Christentums in Oesterr. und Stmk. 7, 1842, S. 270f. (mit Werksverzeichnis); A. Grießl, Geschichte des Seckauer Diözesan-Priesterhauses, 1906, S. 123f.; Die Stadtpfarrkirche zum Hl. Blut in Graz, 1916, S. 149, 155; Diözesanarchiv,Graz.
(R. K. Höfer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 47, 1991), S. 133
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