Schirkhuber Móricz, OSchP, Physiker und Mathematiker. * Doba-Pinkócz, Kom. Veszprim (Ungarn), 8. 1. 1807; † Budapest, 14. 9. 1877. Besuchte das Gymn. in Totis (Tata) und trat 1823 in den Piaristenorden ein. Nach zweijährigem Noviziat und zweijähriger Lehrpraxis an der Ordensschule zu Ung.-Altenburg (Mosonmagyaróvár) stud. er Phil. ab 1827 in Waitzen (Vác) und Theol. in Neutra (Nitra) und St. Georgen (Jur pri Bratislave). 1830 Dr. phil. an der Univ. Pest, wurde er 1831, nach Ablegung der Ewigen Profeß (1829), zum Priester geweiht. S. lehrte 1831–37 am Ordensgymn. in Pest (Budapest), 1837–49 in Waitzen und seit 1850 wiederum in Pest Physik und Mathematik. 1858/59 war er in Veszprim (Veszprém), 1860–66 in Waitzen Physiklehrer, Dir. und Hausoberer. In Waitzen oblagen ihm außerdem die Aufgaben eines Novizenmeisters und die naturwiss. Ausbildung der Ordenskandidaten. 1867 wieder nach Pest berufen, starb er als Vermögensverwalter seines Ordens. S., der das erste moderne ung. Hdb. der Physik verfaßte, gilt als Pionier in der Prägung neuer mathemat. und physikal. Fachausdrücke. 1859 hielt er als neu ernanntes korr. Mitgl. der Ung. Akad. der Wiss. (1858) seine Antrittsvorlesung über die Bedeutung der Experimente hinsichtlich der Entwicklung der Naturwiss.