Schlickinger, Max (1860-1925), Heimatforscher

Schlickinger Max, Heimatforscher. Geb.Braunau a. Inn (OÖ), 11. 10. 1860; gest. Mattighofen (OÖ), 17. 4. 1925. Sohn eines Brotverkäufers; wirkte nach Absolv. der Lehrerbildungsanstalt in Linz an verschiedenen oberösterr. Volksschulen, so aushilfsweise ab 1878 in Burgkirchen, 1881 in Schneegattern, 1881 als Lehrer, ab 1883 als Schulleiter (Oberlehrer) in Haigermoos, ab 1890 in Mattighofen, ab 1906 als Schulleiter, 1911 krankheitshalber i. R. Neben seiner beruflichen Tätigkeit stand er ab 1890 der Volksbücherei Mattighofen vor, fungierte ab 1892 als Obmann des Zweiglehrerver. Mattighofen und widmete sich intensiv der Heimatkde. 1898 konnte er die Ordnung des Archivs der Propstei Mattighofen fertigstellen, für das er auch ein Inventar erstellte, 1903 begann er mit jener des Herrschaftsarchivs. Er regte 1909 auch die Hrsg. der Braunauer Heimatkde. an, besorgte anfangs deren Schriftleitung, rief darin zum Sammeln von Sagen, Sprüchen und Liedern auf und veröff. dort wie auch in anderen Publ. heimatkundliche Abhh., in denen er sich u. a. mit Wernhers des Gartenaere „Meier Helmbrecht“` beschäftigte, dessen Schauplätze er im oberen Innviertel zu lokalisieren suchte. Er machte sich auch um die Sicherstellung des künstler. Nachlasses des Malers Johann Bapt. Wengler verdient, der auf seine Initiative hin in das Oberösterr. Landesmus. kam. Mehrfach geehrt, wurde er u. a. 1906 Korrespondent der Zentralkomm. für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und hist. Denkmale, 1917 (?) Ehrenmitgl. des Heimatver. „Alt Braunau“. Mit H. v. Preen (s. d.) gehört S. zu den frühen Erforschern der Heimat- und Volkskde. sowie der Literaturgeschichte des Innviertels.

W.: Der Helmbrechtshof und seine Umgebung, in: 51. Jahresber. über das Mus. Francisco-Carolinum, 1893, auch selbständig; Der Besitz des Stiftes Mattighofen westlich vom Inn, in: Die ostbaier. Grenzmarken, 1922; zahlreiche Abhh. in Braunauer und Rieder Heimatkde. sowie in Ztg. und Z., u. a. in Innviertler Heimatkal.; Geschichte des Kobernaußerwaldes,1908, Manuskript, Archiv der Forstverwaltung, Friedburg, OÖ; usw. Hrsg.: Braunauer Heimatkde. 1–6, 1909–12, 2. Aufl. 1929.
L.: Neue Warte am Inn vom 24. 4. 1925; Rieder Volksztg. 1970, n. 41; Braunauer Rundschau vom 20. 2. 1986; F. Sonntag, in: Oberösterr. Heimatbll. 39, 1985, S. 264ff.; Krackowizer; K. Pömer, Kunst in OÖ 2, (1984), S. 36; F. Sonntag, Heimatbuch Marktgemeinde Mattighofen, (1984), S. 282f.; Mitt. Stadtgemeindeamt Braunau a. I., OÖ.
(G. Wacha)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 204
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