Schlössinger P. Wilhelm, OP, Seelsorger und Fachschriftsteller. Geb. Bodenbach, Böhmen (Děčín-Podmokly, Tschechoslowakei), 22. 10. 1880; gest. Leitmeritz, Böhmen (Litoměřice, Tschechoslowakei), 3. 10. 1941. Trat 1897 in die Dominikanerprov. Imperii ein und wurde Novize in Olmütz (Olomouc). Nach der Profeß (1898) stud. S. 1898–1905 Phil. und Theol. an der Ordensschule in Graz, wo er 1903 zum Priester geweiht wurde. Nach Wiedererrichtung der Dominikanerprov. Bohemica (1905) war S. 1906–18 im Provinzstud. Olmütz als Lektor tätig und vertrat nacheinander die Fächer Einleitung in die Hl. Schrift, Exegese, Kirchenrecht, Kirchengeschichte und Patrol. S. war 1918–30 Subprior, 1933–35 Prior der Dominikaner in Aussig (Ústí nad Labem) und 1934/35 Zensor der Ordensgeistlichkeit der Olmützer Erzdiözese. Er fungierte auch als Superior der Ordensschwestern von Oderfurt (Přívoz) und Nezamislitz (Nezamyslice). 1935–41 Prior des Dominikanerkonvents in Leitmeritz, war er gleichzeitig Dir. des Dritten Ordens. S. war schon früh auch in kath. Laienorganisationen tätig: 1915–18 Vorsitzender des Ver. Kath. Kreuzbündnis, war S. 1922 Begründer und Dir. der kath. Abstinenzorganisation Weißes Kreuz (Sitz Olmütz), seit 1922 Dir. der Olmützer Diözesancaritas und Red. des Zentralorgans des Dt. Caritasverbandes in der Tschechoslowak. Caritas. Zeitweise auch Novizenmeister, entfaltete er eine breite seelsorgliche Aktivität, die sich auch in seinen Werken niederschlug. S. verstarb in Gestapohaft.