Schmalz Josef (auch Josef Georg, Georg), Spielleiter, Dramatiker und Köhler. Geb. Fügen (Tirol), 16. 2. 1804; gest. Brixlegg (Tirol), 16. 3. 1845. Bauernsohn; war ursprünglich Köhler in Brixlegg, wo er schon um 1820 Theater gespielt und Regie geführt haben soll. Schließlich bearb. und schrieb er selbst Stücke, deren erstes erfolgreiches „Elfira und Almansor“ (ca. 1833) war. 1830–35 leitete er das Brixlegger Theater. Die wenigen tradierten Angaben über sein Leben dürften legendenhaft ausgeschmückt sein. Von S. sind insgesamt 23 Stücke in verschiedenen Spielarchiven des Unterinntals erhalten, allein zwölf im Bauerntheater in Kiefersfelden (Oberbayern), für das er in bes. Maße (mit mindestens 22 Stücken) tätig war; in Brixlegg ist nur das Lustspiel „Liebe ohne Hoffnung oder Einem Esel gehört eine solche Kappn“ erhalten. Für seine Stücke erhielt er feste Honorare. Durch S. sind im Kiefersfeldner Volkstheater die geistlichen durch die Ritterstücke verdrängt worden. Seine durch eine Fülle von Einfällen und Effekten gekennzeichneten Stücke verwenden Stoffe aus dem Volksbuch und der Trivialliteratur des 18. Jh., Anlehnungen an Shakespeare und Schiller sind festzustellen. Die pathet. Handlung wird oft mit dem beschaulichen Leben der einfachen Leute kontrastiert, eine kom. Figur fehlt selten. S., angeblich der „Stuckjörg“ genannt, wurde auch als „Bauern-Shakespeare von Kiefersfelden“ oder „Shakespeare des Inntals“ bezeichnet.