— Albert Eugen Edmund Schmidt, Seelsorger. Geb. Primkenau, preuß. Schlesien (Przemków, Polen), 31. 3. 1844; gest. Dauba, Böhmen (Dubá, Tschechoslowakei), 16. 12. 1914. Sohn eines 1848 zur Flucht gezwungenen Rentmeisters, der der Brüder-Unität angehörte, kam er mit den Eltern zunächst nach Neusalz (Nowa Sól) und 1851 nach Niesky (Preußen), wo er 1855–57 die Knabenanstalt, 1857–59 das Pädagogikum besuchte. 1861–62 war S., der auch landwirtschaftliche Stud. betrieben hatte, Verwalter in Ziebendorf b. Lüben (Lubin) und unterrichtete anschließend bis 1870 an der Knabenanstalt in Gnadenfrei (Piława Górna). 1870 in Niesky zum Diakon geweiht, trat er in diesem Jahr als Brüderpfleger und Vorstehergehilfe in Königsfeld (Baden) ein. 1871 wurde S. zum Dienst in das Böhm. Werk berufen. Ab 1872 erster Gemeinprediger in Pottenstein (Potštejn), gelang es ihm nach Anerkennung der Brüderkirche in Österr. (1880), unter vielen Schwierigkeiten 1883 das österr. Staatsbürgerrecht zu erlangen. S. wurde daraufhin zum Pfarrer der Pfarrgemeinde Pottenstein berufen und 1884 in Herrnhut (Sachsen) zum Presbyter ordiniert. Ab 1889 wirkte S. in dieser Funktion in Dauba, wo er sich um die Eröffnung eines Knaben- und eines Mädchenwaisenhauses verdient machte (1898 bzw. 1908). Er gehörte dem Böhm.-Mähr. Komitee 1899–1909 als volles, ab 1909 als beratendes Mitgl. an. Ab 1879 nahm S. an allen Generalsynoden teils als beratendes Mitgl., teils als Abg. der Böhm. Gemeinde teil.