— Anton Schmid, Betriebswirtschafter. Geb. Wien, 18. 2. 1870; gest. ebenda, 21. 4. 1931. Sohn eines Kaufmanns; nach Besuch der Handelsakad. und der Lehranstalt für oriental. Sprachen in Wien hörte er hier Vorlesungen an der Univ. und an der Techn. Hochschule. 1887–90 war er bei privaten Firmen angestellt, 1890–92 als Ass. und Lehrer an der Handelsschule in Aussig (Ústí nad Labem). 1891 legte S. in Wien die Lehramtsprüfung für Handelsfächer an höheren Handelsschulen und Handelsakad. ab und war 1892–94 w. Lehrer an der Kommunalhandelsschule in Gablonz a. d. Neiße (Jablonec nad Nisou). 1894–98 Dir. der Dt. Handelslehranstalt und der Dt. höheren Handelsschule in Pilsen (Plzeň), gleichzeitig Leiter der Gremialhandelsschule und ab 1897 auch Dir. der dortigen Handelsschule für Frauen und Mädchen. 1898 wurde er als o. Prof. der Handelswissenschaften und Leiter des Musterkontors an die neugegründete Exportakad. nach Wien berufen, ab 1913 Leiter des handelstechn. Seminars, ab 1917 zusätzlich Leiter des Inst. für Organisations- und Betriebslehre (Privatwirtschaftslehre). Ab 1898, und damit seit ihrer Errichtung, war S. mit der pädagog. (dieser Zusatz entfällt ab 1907) Leitung der Exportakad. betrauter Vizedir. des österr. Handelsmus. – nach der Herauslösung der Exportakad. aus diesem 1915 Dir. der Exportakad. –, ab 1900 auch Mitgl. der Prüfungskomm. für das Lehramt an höheren Handelsschulen (Handelsakad.), 1904 Reg.Rat, 1916 HR. Neben seiner Tätigkeit an der Exportakad. und später an der Hochschule für Welthandel ab 1905 ao. Prof. an der Konsularakad., ab 1912 Hon.Doz. an der Techn. Hochschule Wien. Bedingt durch die Entwicklung des Fachs, wurde bei der Umwandlung der Exportakad. in die Hochschule für Welthandel 1919 die Bezeichnung der Professur und des Inst., dem S. vorstand, in allg. und bes. Betriebs- und Organisationslehre (Waren- und Fabrikgeschäft) geändert. S. war der erste Rektor der Hochschule für Welthandel (1919/20 und 1920/21). S.s Lehrtätigkeit und seine Veröff. erstreckten sich über ein weites Gebiet. Letztere betrafen u. a. Buchhaltungstechnik, Handelslehrerausbildung, Handelshochschulen, Förderung des Außenhandels, Bücher- und Bilanzrevision und Konjunkturforschung. S.s hauptsächliche Verdienste waren aber organisator. Natur. Sie beziehen sich auf das kaufmänn. Unterrichtswesen, insbes. auf den Auf- und Ausbau der Exportakad., die unter seiner Leitung 1916 das neue Gebäude in Wien-Döbling beziehen konnte und als Hochschule für Welthandel zur Handelshochschule wurde.