Schmidt, Johann (1863-1940), Unternehmer

Schmidt, — Johann Unternehmer. Geb. Asch, Böhmen (Aš, Tschechoslowakei), 26. 8. 1863; gest. Eger, Böhmen (Cheb, Tschechoslowakei), 27. 2. 1940. Sohn eines Comptoiristen; erlernte die Buchdruckerei in Asch und eignete sich kaufmänn. sowie Sprachenkenntnisse an, die ihn dazu befähigten, sich in der Wollwarenfabrik, Appretur und Färberei Schmerler & Kretzschmer in Eger, wo er 1883–1919 beschäftigt war, vom Korrespondenten zum Einzelprokuristen emporzuarbeiten. Ab 1887 war er gleichzeitig auch Prokurist und Leiter der OHG Jena, Bareuther & Co., einer 1866 gegründeten Porzellanfabrik mit ca. 100 Arbeitern, mit deren Reorganisation er betraut war. Maßgeblich an der Umwandlung in eine AG mitbeteiligt, war er 1905 stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats, 1906 Vorstandsmitgl. und Dir. Er leitete das Unternehmen (mit über 600 Arbeitern) bis 1928, wobei er sich auch um die Errichtung von Wohnhäusern für Arbeiter und Angestellte in Waldsassen verdient machte, 1929 i. R. 1897–1915 war S. Laienrichter des Kreisgerichts Eger mit dem Titel k. Rat, 1911 korr. Mitgl. der Handels- und Gewerbekammer in Eger und war u. a. auch Aufsichtsrat des Verbands dt. Porzellanfabriken G.m.b.H. in Berlin. 1912 mit dem Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens ausgez., erhielt er vom Freistaat Bayern 1925 den Titel Kommerzialrat. S. war einer der Beauftragten-Unternehmer, die eine expandierende Personenges. in eine Kapitalges. überzuleiten und diese dann auch erfolgreich zu führen verstanden.

L.: Egerländer Biograph. Lex. . . ., bearb. und hrsg. von J. Weinmann, 2, (1987); Firmenarchiv Porzellanfabrik Waldsassen Bareuther & Co. AG, Waldsassen, Bayern, Deutschland.
(J. Mentschl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 274
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