Schmitten, Eduard (Heinrich Wilhelm) (1814-[nach] 1863), Offizier

Schmitten Eduard (Heinrich Wilhelm), Offizier. Geb. Sielen, Kurhessen (Trendelburg, Deutschland), 17. 5. 1814; gest. nach 1863. Sohn eines kursächs. Amtssekretärs und vorherigen Friedensrichters; evang. AB. Trat nach Besuch des Gymn. in kurhess. Dienst, aus dem er um 1835 in die k. Armee überwechselte, dort vom Rgt.Kadetten des 8. Jägerbaon. bis zum Hptm. 2. Kl. aufstieg, 1853 aber nach einem Kriegsrechtsurteil wegen disziplinärer Vorfälle sowie unbedachten Umgangs mit polit. verdächtigen Personen entlassen wurde. S. ging anschließend nach den USA und soll gleich in die dortige Armee aufgenommen worden sein. Belegbar ist, daß er sich 1862 in New York als einfacher Soldat für drei Jahre zum Dienst im 68. Rgt. of Infantry Cameron Rifles, 2. German Rifle Rgt. verpflichtete, im Rahmen dieser Einheit 1863 zum Korporal und bald darauf zum Lt. avancierte, noch im selben Jahr jedoch den Abschied nahm, um aus familiären Gründen nach Europa zurückzukehren. Einem Privatbrief nach weilte er aber 1864 wieder als Soldat in Übersee, dann verliert sich seine Spur. S. stand 1838 im Einsatz gegen die Montenegriner, 1846 in Galizien bei Wisnitz (Wiśnicz), machte 1848 die Beschießung Lembergs (L’viv) mit, 1848/49 mehrere Treffen in Ungarn und war dann in Hermannstadt (Sibiu) stationiert. In Amerika kämpfte er im Sezessionskrieg, soll 1864 gegen die Indianer eingesetzt sowie verwundet worden sein und dann zumindest vorübergehend bei seinem Bruder in Sabula (Iowa) geweilt haben. Trotz seines durch Leichtlebigkeit bedingten unrühml. Abschieds aus Europa blieb er dank seines abenteuerl. Lebens in Hermannstadt noch längere Zeit populär.

L.: Wurzbach; F. Phisterer, New York in the War of the Rebellion 1861 to 1865, 3. Aufl. 1912, S. 2675, 2689; KA Wien; National Archives, Military Reference Branch, Washington, D. C. USA.
(F. Hillbrand-Grill)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 334f.
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