Schmitz (von Schmetzen), Johann Georg (1765-1825), Superintendent

Schmitz (von Schmetzen) Johann Georg, Superintendent. Geb. Käsmark/ Késmárk, Oberungarn (Kežmarok, Slowakei), 25. 5. 1765 (Taufdatum); gest. Bielitz, österr. Schlesien (Bielsko-Biała, Polen), 19. 10. 1825. Sohn eines Fleischhauers; evang. AB. Nach Besuch des Lyzeums in Käsmark stud. S. 1787–88 Phil. und Theol. an der Univ. Greifswald. Hierauf war er kurzfristig Prof. am Käsmarker Lyzeum, wurde aber schon 1789 als Prediger nach Großlomnitz (Vel’ká Lomnica) berufen. 1801 zum Senior des subkarpat. Seniorats gewählt, geriet er v. a. durch seine Schrift „Über das Verhältnis der evangelischen Religionslehrer zu ihren Gemeinden und dieser zu jenen. . . “ (1804) in Konflikt mit dem weltl. Kircheninsp. Johann von Fejes, und übernahm in der Folge die Pastorenstelle in Bielitz (1806–26). 1807–10 schles. Senior. 1810–25 amtierte S. als mähr.-schles. Superintendent, wobei sich wegen seiner nicht unumstrittenen Amtsführung immer wieder Konflikte mit den weltl. Kirchenvorstehern von Teschen (Český Těšín/ Cieszyn) ergaben, die auf hist. Privilegien beharrten und den Superintendenten nicht als Aufsichtsinstanz zwischen Gemeinde und Konsistorium anerkennen wollten. S. war als glänzender Prediger bekannt, dessen Sermone verschiedentl. auch gedruckt wurden. Er verf. ferner Ged. und Texte zu geistl. Gesängen.

W.: Predigt gehalten nach der schreckl., in der Stadt Bielitz am 6. Juny d. J. ausgebrochenen Feuersbrunst, 1808; Predigt zum 100-Jahr-Jubiläum der Gnadenkirche 28. 5. 1809, 1810; Predigt zur Feyer der erwünschten Rückkehr Sr. Majestät des K. Franz des I. und des mit Frankreich abgeschlossenen Friedens, 1814; Predigt zur Feier des am 2. November angeordneten dritten Säcular-Festes der Reformation und des damit verbundenen Toleranz-Festes, 1817; usw.
L.: Goedeke, s. Reg.; Szinnyei; Wurzbach; Neuer Nekrolog der Dt. 4/2, 1828, S. 1027; J. Melzer, Biographien berühmter Zipser, (1832), S. 308; M. Modl, Kurzer Abriß der Geschichte der evang. Kirchengemeinde A.B. zu Bielitz, 1896, S. 17; R. E. Wagner, Der Bielitzer Zion in den Predigten seiner Pastoren 1782–1921, 1921, S. 36ff., 389f., 393 (mit Bild); J. Greb, Geschichte der Gemeinde Großlomnitz, 1926, S. 89; B. Pukansky, A magyarországi német irodalom története, 1926, S. 416; J. Liptak, Geschichte des evang. Lyceums in Käsmark, 1933, S. 210; E. Kneifel, Die Pastoren der Evang.-Augsburg. Kirche in Polen, (1971), S. 241; O. Wagner, Mutterkirche vieler Länder ( = Stud. und Texte zur Kirchengeschichte und Geschichte, R. 1, 4/1–2), 1978, s. Reg.; W. Kuhn, Geschichte der dt. Sprachinsel Bielitz (Schlesien) ( = Quellen und Darstellungen zur schles. Geschichte 21), 1981, S- 278 ff.; H. Patzelt, Geschichte der evang. Kirche in Österr. -Schlesien ( = Schriften der Stiftung Haus Oberschlesiens 5), 1989, s. Reg.; UA Greifswald, Deutschland; Archiv des Evang. Oberkirchenrates AB und HB, Wien;· Mitt. I. Chalupecký, Levoča, Slowakei.
(K. Schwarz)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 337
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