Schmölzer, Josef (1821-1910), Sensengewerke

Schmölzer Josef, Sensengewerke. Geb. Millstatt (Kärnten), 15. 7. 1821; gest. Kindberg (Stmk.), 10. 2. 1910. Sohn eines Fischers, Vater des Sensengewerken Conrad S. (s. d.). Machte 1848 als Korporal den Italienfeldzug mit und war dann Gendarmerieoblt., zuletzt in Bruck a. d. Mur. 1861 verehel. er sich mit Elisabeth (Elise) (geb. Kindberg, 13. 10. 1837; gest. ebenda, 19. 2. 1890), der Tochter der Sensenwerksbesitzer Franz und Elise Hillebrand, die 1853 zu ihrem eigenen den Sensenhammer Michael v. Reichenbergs erworben hatten. Nach ihrem Ableben, 1868, wurden die beiden Werke zunächst als „Franz Hillebrand’s Erben“ weitergeführt, 1870/71 ging der Hammer mit dem Zeichen „3 Degen“ in den Alleinbesitz von Josef und Elise S. über, der Hillebrandsche Hammer („Halbmond mit 3 Sternen“) hingegen, der zwischenzeitl. von Johanna Forcher, Elises Stiefschwester geführt worden war, erst 1887. S. verstand es, die Werke durch Fleiß und Weitblick zu vergrößern (eine Zeitlang war er auch Mitbesitzer der Sensenhämmer an der Wasserleith bei Knittelfeld) und zu modernisieren; der gute Ruf seines Fabrikats (bei der Pariser Weltausst. 1878 ausgez.) brachte ihm in der „goldenen Zeit“ der Sensenschmiede hohen Wohlstand. 1892 etwa erzeugte er mit 50 Arbeitern 210.000 Sensen, die in Ungarn, Galizien und Rußland abgesetzt wurden. 1893 übernahm sein Sohn Conrad den gesamten Betrieb. S. wurde auch in diverse Ehrenstellen in Gemeinde, Bez.Vertretung, Sparkasse usw. berufen.

L.: Grazer Tagbl. vom 11. (Abendausg.), Tagespost (Graz) vom 13. 2. 1910; F. Schröckenfux, Geschichte der österr. Sensenwerke und deren Besitzer, 1975, S. 548 ff.; K. Schöberl, Kindberg in alten Ansichten, 1980; ders. – G. Schuller, Kindberg 1232–1982, 1982, s. Reg. (s. unter Schmölzer-Hammer).
(K. Schöberl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 340f.
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