Schnabel, Louis (1829-1897), Pädagoge, Journalist und Schriftsteller

Schnabel Louis, Pädagoge, Journalist und Schriftsteller. Geb. Proßnitz, Mähren (Prostějov, Tschechien), 29. 6. 1829; gest. New York, N. Y. (USA), 3. 5. 1897. Mos. Verließ zwölfjährig sein Elternhaus und war Student an verschiedenen Jeschiwas, lernte daneben aber auch Latein. 1847 kehrte er in seine Heimatstadt zurück, wurde dort Talmudlehrer, 1849 Privatlehrer in Boskowitz (Boskovice) und besuchte danach angebl. bis 1854 in Wien die Univ. In der Folge lebte er bis 1863 –vorwiegend als Lehrer und Journalist (Beitrr. für jüd. Periodika) – in Paris, ging jedoch danach als Privatlehrer in die USA, wo er 1869–75 in New York als Rektor des Hebrew Orphan Asylum in New York wirkte, um das er sich durch zahlreiche Verbesserungen verdient machte. Danach war er Leiter der Preparatory School für das Hebrew Union College. 1890 übernahm S., der auch der Hebräischlehrer der Schriftstellerin Emma Lazarus war, die Engl.Kurse für russ. Immigranten, die vom Baron de Hirsch Fund eingerichtet wurden. Neben seinem pädagog. Wirken war S. seit 1847, als seine ersten Artikel in der Z. „Kochbe Yitzchak“ erschienen, auch journalist.-publizist., u. a. als Begründer (1871) und Hrsg. der Jugendz. „Young Israel“, die durch 30 Jahre bestand und schließl. in der Kinderbeilage des Wochenbl. „Jewish Chronicle“ aufging, tätig. Seine Gettogeschichten erschienen ges. in Buchform.

W.: Vögele’s Marriage and Other Tales, 1892; usw.
L.: Publ. of the American Jewish Historical Society 8, 1900, S. 150f; Enc. Jud. 5, S. 456 (s. unter Children’s Literature); Jew. Enc.; Universal Jew. Enc.; Mitt. D. Sabarsky, New York, N. Y., USA.
(E. Lebensaft)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 354
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