Schnapper von Wimsbach, Moritz Frh. (1824-1890), Bankier

Schnapper von Wimsbach Moritz Frh., Bankier. Geb. Frankfurt a. Main, Freie Stadt (Deutschland), 4. 3. 1824; gest. Wimsbach (Bad Wimsbach-Neydharting, OÖ), 28. 8. 1890. Bruder des Vorigen, Neffe des Anton S., Cousin des Max(imilian) v. S. (beide s. d.); mos. S. übersiedelte aus dem Frankfurter Getto in die Wirtschaftsmetropole Wien, betrieb dort seit 1852 mit seinem Bruder die von Franz Schaup übernommene Wechselstube und festigte seine gesellschaftl. Stellung durch Heirat mit der aus einer Wr. Bankiersfamilie stammenden Marie Landauer (geb. Wien, 1. 10. 1832; gest. ebenda, 26. 5. 1918). Er erkannte den Kreditbedarf des Großgrundbesitzes und war deshalb 1863 einer der Gründer und später ein Verwaltungsrat der k. k. priv. allg. österr. Bpden-Credit-Anstalt, womit er seine Tätigkeit vom einfachen Wechselgeschäft in das Aktienbankwesen ausweitete. 1867 übertrug er die Schnappersche Wechselstube an die nö. Escompte-Ges. und war dort kurzfristig Leiter des Wechselgeschäftes. Im Leitsektor Eisenbahnwesen war er als Verwaltungsrat der böhm. Westbahn- und der österr. Nordwestbahn-Ges. tätig. 1870 kaufte er das Schloß Wimsbach. Seine internationalen Verbindungen ebneten ihm u. a. den Weg zur Würde des brasilian. Honorarkonsuls in Wien; 1879 Frh. Damit wurde seine bedeutende Rolle im österr. Kreditwesen anerkannt.

L.: N. Fr. Pr. vom 29. 8. 1890 (Abendausg.); Oesterr. Ws. 7, 1890, S. 642f.; Weimarer hist.-genealoges Taschenbuch des gesamten Adels jehudäischen Ursprunges 1, 1912, S. 211f., 2, 1913, S. 411, 878; Ein Jh. Creditanstalt-Bankver., 1957, S. 53; Bad Wimsbach-Neydharling, 1972, S. 12; Allg. Verw.A., Wien.
(J. Mentschl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 358f.
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