Schnapper Anton, Bankier. Geb. Frankfurt a. Main, Freie Reichsstadt (Deutschland), 9. 11. 1790; gest. Wien, 24. 11. 1870. Sohn des Handelsmannes Mayer Wolf S. (1757–1821), des Bruders der Gutle S., die 1770 Mayer Amschel Rothschild (s. unter Salomon M. v. Rothschild) geheiratet hatte, Vater des Max (imilian) v. S., Onkel des Mayer Arthur v. S. und des Moritz Frh. S. v. Wimsbach (alle s. d.); mos. S. erwarb im Rothschildschen Handelshaus in Frankfurt Kenntnisse im Handels- und Wechselgeschäft und war dort auch stiller Teilhaber des Hauses Mayer Wolf Schnapper. Anfang der 20er Jahre nach Wien gekommen, heiratete er hier 1822 Marie v. Wertheimstein (s. unten). Nach Erlangung der Toleranz erhielt er 1824 die Großhandelsbefugnis für Wien, 1829 gehörte er zu den Unterzeichnern der Statuten des Bethauses in Wien, Innere Stadt. S. besaß die zu seiner Zeit größte Wechselstube in Wien, mit der auch bereits ein Bankgeschäft verbunden war (1860 Firmenlöschung), und war Mitgl. des Bankausschusses der österr. Nationalbank. Als angesehener Geschäftsmann spielte er auch eine Rolle im gesellschaftl. Leben Wiens. Seine Frau, Marie S. (geb. Wien, März 1800; gest. Paris, Frankreich, 2. 5. 1883), die Tochter Wilhelm v. Wertheimsteins, erwarb sich Verdienste als – neben Julie Schlesinger (s. d.) für längere Zeit einziges weibl. – Mitgl. des Kuratoriums des Allg. österr. israelit. Taubstummen-Inst. (1854–71). Nach dem Tod ihres Mannes zog sie zu ihrem Sohn nach Paris.