Schneefuss Wilhelm, Industriebetriebsleiter. Geb. 1835; gest. Wistritz, Böhmen (Dubi, Tschechien), 11. 4. 1905. Bruder des Vorigen, mit Leopoldine, geb. Tschuschner, verehel.; evang. S. arbeitete in Böhmen ab 1854 als Hüttenschreiber, dann als Hochofenass, im Eisenwerk bei Schlackenwerth (Ostrov) sowie als Hüttenmeister im Rahmen der Prager Eisenind.-Ges. 1866 wurde er zum Dir. des Blechwalzwerks Johann-Adolf-Hütte in Paßhammer (Pöls, Stmk.) berufen, eine Funktion, die er 35 Jahre lang, auch unter dem neuen Eigentümer (ab 1869), der Eisen- und Blechfabriks-Ges. „Union“ (Wien), ausübte. In dieser Zeit waren durchschnittl. 130–170 Männer und 20 Frauen beschäftigt. 1870 wurde der Betrieb durch Errichtung eines modernen Dampfwalzwerks mit einer aus England bezogenen Walzenstraße und einer Antriebsmaschine von 200 PS erneuert. S. konnte jedoch nicht verhindern, daß das Walzwerk wegen der großen Entfernung zur Bahn 1897 stillgelegt werden mußte, ebenso 1900 die zum Unternehmen gehörenden Wasserkraftwerke. 1901 trat er i. R. und übersiedelte wieder nach Böhmen. S. war auch im öff. Leben als Gemeindevorsteher und Ortsschulinsp. tätig und war Sektionsmitgl. der Handelsund Gewerbekammer Leoben. Sein Sohn Ing. Rudolf S. (geb. Hohen-Zetlisch, Böhmen/Planá, Tschechien, 21. 5. 1866; gest. 1925), der in Leoben 1883–84 Bergwiss. stud. hatte, war Dir. der Teplitzer Schaufel- und Zeugwarenfabrik, dessen Bruder, Ernst S. (1872–1930), arbeitete als Ing. in Duisburg.