Schneider P. Christian (Kyrill), OFM, Missionar. Geb. Pollau, Mähren (Pavlov, Tschechien), 23. 1. 1742; gest. Neuhaus, Böhmen (Jindřichův Hradec, Tschechien), 13. 3. 1824. Sohn eines Bauern, Neffe des Chinamissionars Herkulan Schneider OFM. Trat nach Gymn.Besuch in Nikolsburg (Mikulov) und Kremsier (Kroměřfž) 1761 in Mähr. Trübau (Moravská Třebová) in den Franziskanerorden ein; nach Stud. u. a. in Znaim (Znojmo) und Olmütz (Olomouc) 1765 Priesterweihe in Brünn (Brno). S. war dann Prediger und Seelsorger in Prag, später Brünn; 1771 ging er, seinem Wunsch, als Missionar tätig zu werden, entsprechend, nach Rom ans Kollegium der Kongregation De Propaganda Fide. 1772 Abreise nach Ägypten, wo er in Kairo, 1773 in der Thebais, dann in Farshût und ab 1775 in Girgâ wirkte. 1777 sollte S. gem. mit dem Missionspräfekten P. Gervasius Colombo d’Ormea die Mission in Äthiopien neu beleben und reiste mit diesem nach Mokka, wo er sich acht Monate aufhielt, ohne jedoch Äthiopien betreten zu können. Nach dem vergebl. Versuch, auf der Insel Socotra eine Mission zu gründen, kehrte er 1779 nach Kairo zurück und war ab 1790 Missionspräfekt von Oberägypten. 1795–97 reiste S. ins Hl. Land, nach Syrien und in den Libanon. 1799 kehrte S. nach Österr. zurück, wurde von seinem Orden in Padua ausgez. und von K. Franz II. in Audienz empfangen, wobei die Unterhaltung, da S. die dt. Sprache verlernt hatte, in Italien, erfolgte. 1802–07 in Datschitz (Dačice), 1808–17 in Brünn, diktierte er, fast erblindet, ab 1818 im Kloster Neuhaus Erinnerungen über seine Tätigkeit in Ägypten.