Schneider, Franz von (1801-1850), Offizier

Schneider Franz von, Offizier. Geb. Wien, 1801; gest. Como (Verona?), Lombardo-Venetien (Italien), 4. 8. 1850 (Reitunfall). Trat 1818 als Gemeiner beim Art.Rgt. 2 in den Dienst der k. Armee, avancierte nach Dienstleistung beim Bombardierkorps 1837 zum Unterlt. und rückte damit in das Off.Korps auf, in dem er 1846 zum Oblt., 1848 zum Hptm. befördert wurde. 1837 zum Feuerwerkerkorps, 1846 zum Art.Rgt. 4 überstellt, bewährte er sich in den Kämpfen gegen die in den italien. Gebieten 1848 ausgebrochenen Aufstände. Er kommandierte damals die 1. Batterie in Mailand und hatte im März dieses Jahres wesentl. Anteil an der Befreiung der von Insurgenten eingeschlossenen Besatzung des dortigen Militärkmdo. Gebäudes sowie an der Sicherung des Rückzugs der abrückenden k. Armee. Im folgenden Mai trug er durch zweckmäßige Art. Vorbereitung zum Erfolg des Sturms auf die Verschanzungen von Curtatone wesentl. bei, deckte einen Tag später den Rückzug bei Goito durch alleinige Geschützbedienung und motivierte im Juni vor Vicenza durch seinen persönl. Einsatz die Truppe zu Höchstleistungen, die den Erfolg brachten. Auch in allen weiteren Treffen dieses Krieges tat er sich hervor, u. a. bei Salionze und der Wiedereinnahme von Mailand. In Anerkennung der Vielzahl seiner außergewöhnl. Leistungen am italien. Kriegsschauplatz erhielt er nach anderen Ausz. 1848 das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens verliehen. S. wußte persönl. Mut mit überlegtem Handeln zu verbinden, riß dank seiner draufganger., heiteren und lebensfrohen Art, die er auch in krit. Momenten bewahrte, seine Umgebung mit und rettete dadurch so manche Situation. Ein Reitunfall beendete frühzeitig seine Laufbahn. Ungemein populär, wurde er in einem Soldatenlied charakterisiert und sein Bild auf einem Blatt eines 1849 erschienenen Tarockkartensatzes festgehalten.

L.: Oesterr. Soldatenfreund 3, 1850, S. 329f., 361, 440. 639f.; Gatti 2, S. 303; Hirtenfeld; Wurzbach (ident mit dem zusätzl. genannten Art.Hptm. Schneider); H. Kerchnawe, Ehrenbuch unserer Art. 1, 1935, S. 89f. (mit Bildern); KA Wien.
(E. Wohlgemuth)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 49, 1993), S. 375f.
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