Schnopfhagen, Hans d. J. (Johann Ev.) (1870-1937), Mediziner und Komponist

Schnopfhagen Hans d. J. (Johann Ev.), Mediziner und Komponist. Geb. Niederwaldkirchen (OÖ), 19. 6. 1870; gest. Wien, 12. 1. 1937. Sohn des Vorigen, Bruder des Emil, Neffe des Franz S. (beide s. d.). Stud. nach Absolv. des Gymn. in Linz ab 1891 Med. an der Univ. Graz und wurde 1897 zum Dr. med. prom. 1894 und 1898 absolv. er seinen Militärdienst, war als Ass.Arztstellv. am Garnisonsspital 7 in Graz tätig, wurde im September dieses Jahres in die Res., 1901 in den nichtaktiven Stand der Landwehr übersetzt und rückte 1902 zum Ass.Arzt vor. 1898 in den Dienst des Landes NÖ getreten, wirkte S. vorerst als Sekundararzt an der Landes-Irrenanstalt in Wien, 1907–11 als Ordinarius an der Landes-Irrenanstalt Klosterneuburg, 1912–19 an der Landes-Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ in Wien, übernahm dann die Leitung der Landes-Irrenanstalt in Gugging (Klosterneuburg) sowie die Dion.Geschäfte der dieser angegliederten Pflege- und Beschäftigungsanstalt für schwachsinnige Kinder und trat 1936 i. R. S. veröff. zwar nur wenige wiss. Arbeiten, machte sich aber um die prakt. Behandlung sowie Versorgung der Geisteskranken verdient. Als bekannter Psychiater gehörte er langfristig dem Landessanitätsrat von NÖ an, fungierte als gerichtl. Sachverständiger in Angelegenheiten seines Faches beim Landesgericht für Strafsachen in Wien und erhielt 1931 den Titel HR. S., wie auch andere Angehörige seiner Familie musikal. begabt, komponierte dt. Tänze, Variationen, Lieder und Chöre.

L.: Neue Klosterneuburger Ztg. vom 16. 1. 1937; WMW 87, 1937, S. 140; J. Mittermayer, in: Hist. Jb. der Stadt Linz 1985, 1986, S. 347f.; Krackowizer; Oö. Ärztechronik, hrsg. von E. Guggenberger, (1962), S. 327 (mit Bild); R. Jirka, Hdb. der Grabstätten von Persönlichkeiten auf dem Grinzinger Friedhof zu Wien, 1986, S. 201; B. Weinrich – E. Plöckinger, Nö. Ärztechronik, (1990), S. 697; KA Wien.
(F. Hillbrand-Grill)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 50, 1994), S. 414
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