Schöffel Rudolf (Fridrich Klephas), Montanist und Chemiker. Geb. Přibram, Böhmen (Příbram, Tschechien), 21. 2. 1839; gest. Turn (?), Böhmen (Teplice-Trnovany, Tschechien), 10. 6. 1916. Sohn eines Bergrats, Bruder des Vorigen. Wie schon sein aus Schwaben nach Böhmen eingewanderter Ururgroßvater und seine übrigen Vorfahren wandte er sich dem Bergwesen zu. 1857 o. Bergzögling an der Berg- und Forstakad. Schemnitz/Selmeczbánya (Banská Štiavnica), besuchte S. 1858–60 die Bergakad. Přibram, war dann Bergwesenspraktikant, ab 1862 Ass. an der Lehrkanzel für Probier- und Hüttenkde. an der Bergakad. in Leoben sowie ab 1870 Doz. 1873 zum ao. Prof., 1875 zum o. Prof. für Chemie und Physik an dieser Anstalt ernannt, betreute er letzteres Fach aber nur bis 1876. 1881–83 fungierte er als Dir., 1897–99 als Rektor der Bergakad. Leoben und trat 1905 i. R. S., der als erster an der Leobener Anstalt die chem. Fächer gesondert vortrug, sorgte für die Einrichtung zweckentsprechender Laboratorien, beschäftigte sich mit Fragen der Zusammensetzung von Stahl- und Eisenlegierungen, führte die Elektroanalyse ein und wurde des öfteren als Gerichtschemiker herangezogen. Für seine Leistungen mehrfach ausgez., wurde er 1905 zum HR ernannt. S. wirkte bahnbrechend auf dem Gebiet der chem. Forschung und entwickelte Methoden für die Laborkontrolle der damals im Entstehen begriffenen Edelstahlerzeugung.