Schöller (Franz) Joseph von, Mediziner. Geb. Windischgrätz, Stmk. (Slovenj Gradec, Slowenien), 8. 9. 1757; gest. Graz (Stmk.), 21. 1. 1836. Sohn eines Syndikus, Vater des Ferdinand v. S. (s. d.). Stud. nach Absolv. des Gymn. sowie der phil. Jgg. in Graz gem. mit seinem früheren Zimmerkollegen im Internat, dem späteren k. Leibarzt Joseph v. Stifft, Med. an der Univ. Wien und wurde 1784 zum Dr. med. prom. (Prüfungen für Dezember 1783 belegbar). Anschließend in die Stmk. zurückgekehrt, fand er als Arzt in Graz Aufnahme in die Matrikel stmk. Ärzte und 1787 Verwendung bei der Bekämpfung der Ruhrepidemie im Kreis Marburg a. d. Drau (Maribor). Im März 1787 Distriktsphysikus in Irdning, im folgenden Monat zum Kreisphysikus in Hartberg und 1795 zum Armenphysikus in Graz bestellt, erhielt er 1805 seine Ernennung zum Protomedikus für Stmk. und Kärnten und übernahm auch das Direktorat der med.-chirurg. Stud. in Graz. 1828 legte er seine Funktionen zurück. 1797 gehörte S. der Komm. an, welche die auffällig hohe Sterberate in Militärspitälern, 1803 jener, die den Medikamentenverbrauch im Grazer Allg. Krankenhaus untersuchte, machte sich 1809/10 um die med. Versorgung der zahlreichen in der Stmk. eingesetzten Armeeangehörigen verdient und wirkte auch als Oberdir. der Wohltätigkeitsanstalten sowie 1813–16 als Leibarzt des damals in Graz ansässigen ehemaligen Kg. von Holland, Louis Bonaparte, des Vaters des späteren K. Napoleon III. von Frankreich. S., der als Protomedikus dem Gubernialrat angehörte, wurde für seine Leistungen mehrfach geehrt, u. a. Mitgl. der Landwirtschaftsges. in Stmk. und in Kärnten, 1816 nob. und 1829/30 Rektor der Univ. Graz.