Schölzig Amandus (Ferdinand), Can. Reg, dann OCR, Abt. Geb. Jauernig, österr. Schlesien (Javorník, Tschechien), 3. 5. 1836; gest. Pietermaritzburg, Prov. Natal (Südafrika), 28. 1. 1900. Bauernsohn. Nach Gymn.Stud. in Olmütz (Olomouc) trat S. 1858 in das Augustiner Chorherrenstift Klosterneuburg (NÖ) ein; 1861 Profeß, 1863 Priesterweihe. Nach Stud. der Höheren Exegese und der semit. Dialekte an der Univ. Wien (1863–64) war er 1865–88 Prof. des Neuen Bundes und der oriental. Sprachen an der theolog. Hauslehranstalt des Stiftes, bekleidete in ihm mehrere Ämter und war auch literar. (z. B. für das „Korrespondenzblatt für den katholischen Klerus Österreichs“) tätig. Einer inneren Berufung folgend, verließ S. 1888 ohne Erlaubnis das Stift und trat im selben Jahr in das 1882 von Pfanner (s. d.) gegründete und 1885 zur Abtei erhobene Trappisten-Missionskloster Mariannhill (Südafrika) ein; 1891 Profeß. Bereits 1892 nahm er als Vertreter der Abtei am Generalkapitel in Rom teil, bei dem es zur Suspendierung von Abt Pfanner und zur Einsetzung S.s zum Administrator kam. 1894 wurde S. zweiter Abt von Mariannhill. Er führte die von Pfanner begründete Missionsmethode – die lebendige Verbindung von christl. Religion mit der Ausbildung der Eingeborenen auf allen Gebieten des prakt. Lebens –, die Mariannhill zum größten und erfolgreichsten kath. Missionszentrum in Südafrika werden ließ, konsequent weiter. 1899 bestanden bereits 22 Niederlassungen, von denen zehn von S. gegründet worden waren, mit 285 Mönchen und 289 Missionsschwestern. Die letztl. Unvereinbarkeit des monast. Ordensideals der Trappisten (die zahlreiche, von S. 1895 zusammengefaßte Dispensen bedingte) mit dem Missionsideal führte jedoch schließl. 1909 zur Ausgliederung Mariannhills aus dem Trappistenorden.