Schön, Anton Frh. von (1782-1853), Feldmarschalleutnant

Schön Anton Frh. von, General. Geb. Innsbruck (Tirol), 1782 (?); gest. Mühllacken (Feldkirchen a. d. Donau, OÖ), 27. 5. 1853. Entstammte einer wohlhabenden Innsbrucker Familie, Arztsohn. Schon als Gymnasiast hörte S. ab 1796 Vorlesungen aus prakt. Mathematik an der Univ. Innsbruck, schloß sich jedoch im selben Jahr als Freiwilliger der zur Verteidigung Tirols gegen die Franzosen aufgestellten Innsbrucker Schützenkomp. an. Ab 1798 besuchte er den 1. phil. Jg., trat aber noch vor dessen Ende 1799 als ex propriis Kadett in das IR 46 ein, wurde 1800 Fähnrich, 1805 Unterlt., im Jänner 1809 Oblt., im Juli desselben Jahres Hptm., 1815 Mjr., 1828 Obstlt., 1831 Obst., 1836 GM, 1845 FML mit dem Rang eines Staats- und Konferenzrates und trat 1848 i. R. S. zeichnete sich 1796/97 bei den Kämpfen in Tirol, bes. bei Spinges, 1799 in der Schweiz, 1800 und als Adj. J. Frh. v. Hillers (s. d.) 1805 in Italien aus. 1809 dem 2. Armeekorps in Deutschland zugeteilt, tat er sich im Gefecht bei Ebelsberg sowie in der Schlacht bei Wagram hervor. Im Rahmen der Befreiungskriege diente er 1813/14 unter FML Franz Philipp Fenner v. Fenneberg in Tirol sowie Italien, 1815 im Hauptquartier der Armee in Frankreich. Während der Friedensjahre fand er Verwendung bei der Mappierung, so 1803–05 in Tirol, 1806 in Sbg. sowie 1810 nach seiner 1809 erfolgten def. Überstellung zum Gen.Quartiermeisterstab in NÖ. Vom Oktober 1810 bis April 1811 arbeitete er im Kriegsarchiv in Wien und anschließend bis zum neuerl. Kriegsausbruch in der Zeichnungskanzlei sowie als Unterdir. bei der Landesaufnahme der Umgebung Wiens. Nach Dienstleistung in der Dion.Kanzlei des Gen.Quartiermeisterstabes 1815 und 1816 fungierte er ab 1816 als Unterdir. bei der Mappierung in Österr., 1818 als Mappierungsdir. in Böhmen, 1819–30 in Oberungarn und anschließend in der Dion. des Gen.Quartiermeisterstabes. 1814 erhielt S. das Kleinkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens in Würdigung seines Anteils an den Erfolgen im tirol.-italien. Frontabschnitt, v. a. an der Behauptung Trients, die nach seiner, gemäß den bei der Mappierung der Gegend gewonnenen Erfahrungen erstellten, Planung erfolgt war. 1820 in den Frh.Stand erhoben, wurde er 1835 auch staatsrätl. Referent. Neben seinen soldat. Leistungen machte er sich um die Landesaufnahme hochverdient und soll Anteil an der Gründung des Militärgeograph. Inst. in Wien gehabt haben.

W.: Die nächsten Spazierfahrten und Spaziergänge in der Gegend von Linz (1:14.400), (1807), Oö. LA, Linz, OÖ; (Aufnahme der Umgebungen Wiens), gem. mit anderen, 29 Bll., 1 Übersichtsbl. (1:14.400), 1811–12, (Aufnahms Brouillon der Umgebung von Eperjes), 11 Bll., 1 Übersichtsbl. (1:14.400), 1819–21, Gränz-Karte des Trentschiner Com. mit den angrenzenden Provinzen …, 8 Bll., 1 Übersichtsbl. (1:28.800), 1823, Umgebung des Schlosses Arva (1:14.400), (1824), Ber. über den südwestl. Tl. von Böhmen und das Mühlv. von OÖ, dann die Lage von Budweis hinsichtl. der Verteidigung dieses Landstriches, 1818, Manuskript, usw., alle KA Wien.
L.: Hirtenfeld 2, S. 1253ff.; Wurzbach; Oesterr. Militär-Kal. … 1854, o. J., S. 144ff.; O. Regele, Beitrr. zur Geschichte der staatl. Landesaufnahme und Kartographie in Österr. bis zum Jahre 1918, 1955, S. 68; E. Bernleithner, Linz a. d. Donau im Kartenbild der Zeiten (= Linzer Atlas 2), 1963, S. 12f.; KA Wien; Mitt. Georg Wacha, Linz, OÖ.
(F. Hillbrand-Grill)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 51, 1995), S. 30
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