Schöne Hermann, Schauspieler und Schriftsteller. Geb. Dresden, Sachsen (Deutschland), 2. 10. 1836; gest. Wien, 9. 12. 1902. Sohn eines Choristen am Sächs. Hoftheater; evang. AB. S. debüt. 1853 am Sommertheater in Reisewitz bei Dresden und ging noch im selben Jahr nach Chemnitz, wo er in erster Linie Naturburschen und jugendl. Liebhaber darstellte. Seine schauspieler. Wanderjahre – er trat auch in Gesangsrollen auf – brachten ihn u. a. an die Bühnen in Halberstadt, Erfurt, Rostock, Bremen und Mainz, von wo er 1863 – zunächst als Gast (Debüt als Didier in Charlotte Birch-Pfeiffers „Die Grille“), noch im selben Jahr jedoch als fixes Ensemblemitgl. – von Laube (s. d.) ans Wr. Hofburgtheater geholt wurde. 1868 Hofschauspieler, 1899 aus gesundheitl. Gründen i. R. S. hatte sich schon früh das kom. Rollenfach erarbeitet. Selten in Hauptrollen eingesetzt, gehörte er als Episoden- und Chargendarsteller zu den verläßlichsten Schauspielern des Hauses; sein Repertoire reichte von Schufterle in Schillers „Die Räuber“ über Pistol in Shakespeares Kg.Dramen bis zum Ekdal in Ibsens „Die Wildente“. Die Stärke dieses „Meisters der Maske“ lag v. a. in der Darstellung von Philistern, Pedanten und schrulligen Charakteren, wobei er durch Schärfe der Charakterisierung und Korrektheit des Sprechens (mit Anklängen an seine sächs. Heimat) bestach. Menschl. wurden S., der sich auch in Standesfragen sozial engagierte, Liebenswürdigkeit und außerordentl. Bescheidenheit nachgerühmt, insbes. verband ihn eine enge Freundschaft mit Hugo Thimig, der S. in dessen Rollenfach nachfolgte. Nach seiner Pensionierung begann sich S. schriftsteller. zu betätigen und verf. neben Erinnerungen an seine frühe Theaterlaufbahn eine Reihe von humorist. Erz. und einen Roman, denen häufig das Theatermilieu zugrundelag.