Schopp Norbert, Rechtsanwalt. Geb. Wien, 7. 3. 1863; gest. ebenda, 31. 10. 1932. Sohn eines Kaufmanns. Stud. 1881–85 an der Univ. Wien Jus, 1887 Dr. jur., und war dann Auskultant bei verschiedenen Bez.-, Landes- und Handelsgerichten, zuletzt Bez.Gerichtsadjunkt in Zell a. See. 1894 begann S. seine Anwaltslaufbahn, 1895 wurde er in die Verteidigerliste eingetragen, ab 1898 hatte er eine eigene Kanzlei in Wien. Neben seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt (v. a. als Rechtsbeistand industrieller Unternehmen) engagierte sich S. auf dem Gebiet der industriellen Organisierung insbes. durch seine Referententätigkeit, speziell auf dem Gebiet der Steuerfragen (ab 1898), bei dem 1897 gegründeten „Bund Oesterreichischer Industrieller“, der sich in erster Linie auf die Zentralisation und Vertretung von Arbeitgeberinteressen konzentrierte. 1908 trat S., der u. a. auch Verwaltungsrat der Tauchener Kohlen-Ind. AG und der Imperial Feigenkaffee-Fabrik Karl Kulemann AG, beide Wien, war, als öff. Gesellschafter in die Wr. Maschinenfabrik Alex. Friedmann ein. S., Mitgl. der 1915 gegründeten Österr. Polit. Ges., engagierte sich auch im Rahmen der Bürgerl. Demokrat. Partei, der u. a. Michael und Marianne Hainisch (beide s. d.) sowie Gustav Stolper angehörten, die jedoch bei den Wahlen 1919 ohne Erfolg blieb und daher bald in anderen Gruppierungen aufging.