Schopper, Valentin (1771-1857), Abt

Schopper Valentin, OCist, Abt. Geb. Ober-Haid, Böhmen (Horní Dvořiště, Tschechien), 9. 9. 1771; gest. Budweis, Böhmen (České Budějovice, Tschechien), 5. 9. 1857. S. trat 1791 ins Zisterzienserstift Hohenfurth ein, legte 1795 die feierl. Profeß ab und wurde 1796 zum Priester geweiht. Zunächst in der Seelsorge verwendet, wirkte er als Kaplan in Rosenberg (Rožmberk nad Vltavou), ab 1803 als Lokalist in Heuraffl (Přední Výtoň), ab 1807 als Pfarrer von Hohenfurth (Vyšší Brod). 1828 zum Abt von Hohenfurth gewählt, wurde er wegen Schwierigkeiten mit der Bezahlung der Wahltaxen erst 1831 benediziert und erhielt erst 1834 die k. Bestätigung. Er führte verschiedene Adaptierungen im Stift durch (1835–38 Ausbau des Mus.-Trakts und des Bibl.Gangs, 1836 Einrichtung des Inkunabelnzimmers). In S.s Amtszeit verfaßte P. Siegfried Kühweg (1795–1853) u. a. sein 22 Bde. umfassendes, monumentales Werk „Codex diplomaticus monasterii Aldovadensis“, eine Abschrift fast aller im Archiv vorhandener Urkunden und Aktenstücke von 1259–1844, und das später von M. Pangerl (s. d.) hrsg. „Urkundenbuch des Cistercienserstiftes B. Mariae V. zu Hohenfurt in Böhmen“. 1849 wurde die phil. Lehranstalt in Budweis mit dem Gymn. vereint, an dem nun fünf Hohenfurther Stiftsangehörige als Prof. lehrten. Dr. theol. h. c. der Univ. Prag, wurde S. 1850 auch Ritter des Leopolds-Ordens.

L.: Bohemia, 16. 10. 1846, 11. 9. 1857; Wr. Ztg., 12. 9. 1857; P. R. Pavel, in: Beitrr. zur Geschichte der Cistercienser-Stifte (= Xenia Bernardina 3), 1891, S. 344f.; P. D. Kaindl, Geschichte des Zisterzienserstiftes Hohenfurt in Böhmen, 1930, S. 115ff.; S. Gottsmich, in: Cistercienserchronik 76, 1969, S. 87f.
(H. Reitterer)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 52, 1997), S. 140f.
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