Schramek (Šrámek) Johann Josef (Ivan Osipovič), Kapellmeister, Theaterunternehmer und Komponist. Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 1814 (1815?); gest. Moskau (Moskva, Rußland), 6./18. 10. 1874. Stud. zunächst in Prag Theol., wandte sich aber nach dem Tod des Vaters der Musik zu, bildete sich zum Pianisten (angebl. am Prager Konservatorium), Violinisten und Sänger (Tenor) aus und debüt. 1833 in Prag in der Rolle des jungen Goldschmieds in Louis Spohrs „Faust“. Er wirkte in Deutschland als Violinist, ab 1840 als Opernkapellmeister in Freiburg i. Breisgau (wo 1841 seine hist.- romant. Oper „Das Brautfest auf Oliva“ mit großem Erfolg uraufgef. wurde), Bremen, Düsseldorf, 1844–55 am Stadttheater in Riga. Hier wurden auch mehrere seiner Bühnenwerke uraufgef. 1855 kam S. an das Stadttheater in Reval (Tallinn), dessen Oper er als Dir. und Dirigent in kürzester Zeit auf ein beachtl. Niveau hob. Zwar brannte das Theatergebäude im Oktober desselben Jahres ab, doch führte S. den Betrieb in der Revaler Börsenhalle, 1856 in Helsingfors mit großem Erfolg weiter. 1857 war er Direktor, Oberregisseur und Kapellmeister am Stadttheater von Freiburg i. Breisgau, 1858 Kapellmeister in Mainz, 1859–62 wieder in Riga, von wo er nach Moskau übersiedelte. Hier wirkte er ab 1864 bis zu seinem Tod als Kapellmeister am Bolschoitheater. Tschaikowsky widmete S. einen sympath. Nachruf, in welchem er ihn als feste Stütze der Oper würdigte und ihm große kompositor. Kenntnisse, bes. in Bezug auf seine Oper „Ilja Muromez“, zubilligte. Seine Gattin Mathilde, geb. Dobritz, war Opern- und Konzertsängerin.