Schratt, Johann (1803-1869), Buchhändler

Schratt Johann, Buchhändler. Geb.Baden (NÖ), 4. 2. 1803; gest. Wien, 4. 10. 1869. Enkel des Buchhändlers und Buchdruckers Johann Georg Binz (geb. Gündlingen, Vorderösterr./Breisach, Deutschland, 21. 4. 1748, Taufdatum; gest. Wien, 15. 3. 1824), ältester Sohn des Folgenden, Onkel der Katharina S. (s. d.). S. erlernte den Buchhandel ab 1829 bei Karl Armbruster, der schon dem Lehrling Kenntnisse der älteren Literatur attestierte, und erwarb 1844 – mit finanzieller Unterstützung seiner Mutter – die Antiquarbuchhandlungsgerechtigkeit. Vermutl. im Besitz des Warennachlasses seines Großvaters, der 1771 nach Wien gekommen war, wo er mit seinem, vorwiegend während der josephin. Klosteraufhebungen erworbenen, umfangreichen und vielfältigen Buchmaterial – darunter wertvolle Inkunabeln und Hss. – ein reichhaltiges und preisgünstiges Antiquariat unterhielt, galt S. selbst als „Mann von soliden bibliographischen Kenntnissen“ (Graeffer) und war ein unter Sammlern sehr geschätzter Wr. Antiquar.

L.: Die Presse, 4. 10. 1869; Graeffer–Czikann (s. u. Schratt Joh. Chrysost.); Portheim-Kat. (zu Johann G. Binz); Wurzbach (s. u. Schratt Johann Christoph); H. Rollett, Neue Beitrr. zur Chronik der Stadt Baden bei Wien 3, 1890, S. 67f., 12, 1899, S. 5; G. Calliano, in: Badener stadtgeschichtl. Bll. 1, 1914, S. 33, 41f. (Johann G. Binz: S. 31ff.); F. Gräffer, Kleine Wr. Memoiren und Wr. Dosenstücke, hrsg. v. A. Schlossar und G. Gugitz (= Denkwürdigkeiten aus Alt-Österr. 13), 1928, S. 120, 437; WStLA Wien; Pfarramt St. Stephan, Baden, NÖ; Erzbischöfl. Archiv, Freiburg i. Breisgau, Deutschland (zu Johann G. Binz).
(E. Lebensaft)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 52, 1997), S. 178f.
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