Schuster (Šuster) Andreas (Andrej), vulgo Drabósnjak, Volksschriftsteller und Bauer. Geb. Oberjeserz/Jezerce Zgornje (Velden a. Wörther See, Ktn.), 6. 5. 1768; gest. Umberg/Umbar (Wernberg, Ktn.), 22. 12. 1825. Bauernsohn, der mit 25 Jahren die väterl. Drabosnjakhube übernahm. S. war ein belesener Volkspoet (Bukovnik), der auch protestant. slowen. Schriften wie die Spangenbergpostille von 1578 – auf der er sich handschriftl. verewigte – las und Reime sowie poet. Werke in slowen. Sprache verf. 1808 druckte er sein 406 Verse umfassendes Lehrged. „Svovenje obace“ (Slowen. ABC), später ein Büchlein ohne Titel und Jahreszahl mit fünf Ged. 1809–14 gehörte sein Hof zum Kg.Reich Illyrien; die französ. Verwaltung ermöglichte sein Schaffen in slowen. Sprache. 1811 erschien die sog. Marienpassion, die S. nach dem „Großen Leben Christi“ von P. Martin Cochem in der Badstube seines Hofes druckte. 1818 kam es zur Zwangsversteigerung seiner Hube; die Familie übersiedelte nun nach Umberg auf den Hof seiner Frau, den sein Sohn übernahm. Von S.s zu seinen Lebzeiten ungedruckten Volksschauspielen sind drei überliefert, ein autograph erhaltenes Weihnachts- oder Hirtenspiel (1814), ein Passionsspiel (1818) und ein ebenfalls autograph erhaltenes Spiel vom verlorenen Sohn. Das Passionsspiel wurde erstmals 1826 und fortan regelmäßig aufgef. 1896 untersagte das bischöfl. Gurker Ordinariat die Auff. von Passions- und Hirtenspiel; bis in die Gegenwart wurden die Spiele jedoch aufgef., z. Tl. auch in dt. Übers. Auffallend ist, daß S.s Werk dem gleichzeitig lebenden Volkskundler und Literaten U. Jarnik (s. d.) unbekannt geblieben ist. Im 20. Jh. wurden Spiele S.s von Niko Kuret neu bearb. und hrsg.