Schuster, Gustav (1879-1946), Offizier, Beamter und Genealoge

Schuster Gustav, Offizier, Beamter und Genealoge. Geb. Wien, 5. 8. 1879; gest. ebenda, 7. 11. 1946. Sohn des Hptm. der Res. Gustav S. (1823–1899). S. besuchte die Militäroberrealschule und absolv. die Theresian. Militärakad. in Wr. Neustadt. Danach wurde er zum IR 84 eingezogen, 1900 Lt., 1904 Oblt. und fungierte 1904–10 dort als Baon.Adj. 1910 wurde S. als Adj. an die Korpsoff.Schule in Wien versetzt und leistete ab Kriegsausbruch 1914 als Hptm. Frontdienst beim Landsturm-IR 1, war jedoch nach schwerer Krankheit ab Ende des Jahres nur noch kanzleidienstfähig. Danach war er 1915 Konzeptsoff. und Mitgl. des Ehrenrates für Oberoff. in Wien, 1915–17 Personalreferent und Stellv. des Kanzleidir. beim 7. Armeekmdo. und 1917–18 Kanzleidir. der Operationsabt. des Armeeoberkmdo. 1918 Mjr., quittierte S. 1921 als Obstlt. den Militärdienst und war danach als Amtsrat, später Reg.Rat, im Bundesmin. für Heerwesen in Verwendung. Bis 1924 Obmann der Heeresbeamtenorganisation, wirkte S. auch als Verwaltungsrat der Krankenversicherungsanstalt der Bundesangestellten, Stellv. Vors. der Wirtschaftl. Ständevereinigung und des Ständebundes. Daneben galt S.s Interesse bes. der Familienforschung; er gehörte der genealog. Ges. „Adler“ in Wien seit 1927 als Bibliothekar und Vorstandsmitgl. an, ebenso dem Arbeitsbund für österr. Familienkde. 1930 gründete er die Arbeitsstelle für Personen- und Familiengeschichtsforschung in Wien, in der er auch als Schriftleiter fungierte. Er erstellte u. a. die Stammtafeln der Familie Dollfuß. Während des Zweiten Weltkriegs stand S. wieder in militär. Diensten und leitete die Auslandsbriefprüfstelle Wien; 1943 trat er i. R.

W.: Die Krankenversicherung der Bundesangestellten. Zusammenstellung der einschlägigen Gesetze, Verordnungen und Mitt. der Krankenversicherungsanstalt, (1924), Neuaufl. (1933); Adreßbuch der im Inlande wohnenden Österr. Militär-, Landwehr-, und Marinepensionisten, 1929; Die Matrikenbestände der röm.-kath. Pfarren NÖ und Wiens, (1937). – Nachlaß WStLA, Wien.
L.: Jb. der Wr. Ges.; AdR, KA, beide Wien, Mitt. Silke Ebster, Bad Vöslau, NÖ.
(G. Gatscher-Riedl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 54, 1999), S. 386f.
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