Schwartzer v. B., —von Babarcz Ottó, Psychiater. Geb. Buda (Budapest, Ungarn), 22. 12. 1853; gest. Budapest, 21. 10. 1913. Sohn von Ferenc S. v. B. (s. d.). Nach Absolv. des Med.Stud. an der Univ. Budapest(1877 Dr. med.) unternahm S. eine Stud.Reise nach Dtld., um psychiatr. Anstalten zu besichtigen. 1878 nach Ungarn zurückgekehrt, übernahm er von seinem Vater die Leitung von dessen privater Nervenheilanstalt in Budapest, die er bis 1910 innehatte. S. widmete sich in der Folge v. a. Problemen der forens. Psychiatrie: Seine zahlreichen Stud., unter denen das Werk „Az elmebetegek jogvédelme“, 2 Bde., 1895, hervorragt, fanden in ganz Europa Beachtung und wiss. Anerkennung. 1885 an der jurist. Fak. der Univ. Budapest zum Priv.Doz. für Gerichtspsychiatrie habil., fand sein Wirken bald auch auf außeruniversitärem Boden Beachtung, indem er 1892 zum Vizepräs. des „Igazságügyi Orvosi Tanács“ (Gerichtsmed. Rat) ernannt wurde. Auch im Rahmen der Organisation des Budapester Roten Kreuzes, dessen Oberbevollmächtigter er 1899 wurde, spielte S. ab 1897 eine bedeutende Rolle. So gründete er in Budapest die Bildungsanstalt für die Rotkreuzschwestern und modernisierte das dortige Elisabethkrankenhaus des Roten Kreuzes. S., der auch die schädl. Auswirkungen des Alkoholismus auf die Volksgesundheit aufzeigte, wurde wegen seiner Leistungen vielfach geehrt: 1905 lebenslängl. Mitgl. des ung. Magnatenhauses, 1910 Frh. Zudem war S. kgl. ung. HR sowie Präs. des Ärzteverbandes in Budapest.