Schwayer, Adolf (1858-1922), Schriftsteller und Bahnbeamter

Schwayer Adolf, Schriftsteller und Bahnbeamter. Geb. Ketzelsdorf (NÖ), 12. 8. 1858; gest. Linz (OÖ), 16. 5. 1922. Sohn eines Müllers. Nach Besuch der Handelsschule wirkte S. eine Zeitlang als Aushilfslehrer in seiner Heimat, gab jedoch den Lehrberuf bald wieder auf und war vier Jahre in einem Wr. Bankhaus beschäftigt. 1882 trat er in Wien in den Dienst der Österr. Staatsbahnen, wurde noch im selben Jahr ins Rechnungsbüro nach Salzburg versetzt, 1884 nach Innsbruck und 1888 wieder nach Wien. Von 1897 bis zu seiner Pensionierung 1914 wirkte er als Offizial in der Staatsbahndion. Linz. Bereits ab der zweiten Hälfte der 70er Jahre schriftsteller. tätig, trat S. ab 1887 mit Dichtungen öff. hervor, zunächst mit der Versdichtung „König Autharis und Theudelinde“. Sein reichhaltiges Œuvre umfaßt neben 300 Ged. und 28 Bühnenstücken (von denen 13 aufgef. wurden) auch Verserz. und Prosa (etwa den Roman „Das Laurentiuskind“, 1914, 2. Aufl. 1921) sowie zahlreiche Erz., die tw. in Sammelbde., tw. in Z. und Ztg. publ. wurden. Wohl die größte öff. Anerkennung wurde dem Dramatiker S. zuteil: Nachdem bereits die „Tragödie aus dem Weinlande“ „Bürgermeister Bojer“ (1902 in Linz, 1906 am Wr. Bürgertheater aufgef.) die Kritik auf ihn aufmerksam gemacht hatte, wurde die Linzer Urauff. der Schülertragödie „Die Sittennote“ (1906) zu seinem größten Erfolg, der sich auch in Wien und an anderen österr. und dt. Bühnen wiederholte. Spätere Bühnenwerke („Die eiserne Brücke“, Erstauff. 1908, oder „Hammer und Amboß“, Erstauff. 1911) konnten allerdings nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen.

W.: s. u. bei N. Schwayer.
L.: Brümmer; Hall–Renner; Kosch, 3. Aufl.; Kosel 2; Nagl–Zeidler–Castle 4, s. Reg. (mit Bild); N. Schwayer, A. S. und die Stellung seiner Tragödie „Die Sittennote“ in der dt. Schülerliteratur, phil. Diss. Wien, 1962 (mit W. und L.); AdR, Materialiensmlg. ÖBL, beide Wien; Mitt. Hans Schwayer (†), Linz, OÖ.
(E. Lebensaft)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 55, 2001), S. 36
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