Schweighofer Josef, Psychiater. Geb. Mureck (Stmk.), 18. 12. 1866; gest. Salzburg (Sbg.), 3. 2. 1928. Nach Ablegung der Matura am II. Staatsgymn. in Graz 1884 begann S. 1885 an der Univ. Graz Med. zu stud.; 1890 Dr. med. Zunächst (1890–91) als prov. Ass., 1891–92 als def. Ass. an der Lehrkanzel für patholog. Anatomie tätig, erhielt er 1892 in gleicher Funktion eine Stellung an der psychiatr. Klinik der Univ.Graz bei Julius Wagner-Jauregg. Von Graz nach Salzburg übersiedelt, trat S. 1894 als Primarius der Landes-Irrenanstalt, die sich damals in Salzburg-Mülln befand, in den Sbg. Landesdienst. 1896 erfolgte seine Ernennung zum Leiter dieser Institution. Entscheidenden Einfluß hatte S. bei Planung und Neubau der Landesheilanstalt für Geistes- und Gemütskranke, der heutigen Christian-Doppler-Klinik, die 1898 in Salzburg-Maxglan eröffnet wurde. Bis zu seiner freiwilligen Pensionierung 1918 blieb S. Leiter dieser Anstalt, die dank S.s Organisation und Wirken zu einer der modernsten in Europa wurde. Nach seinem Übertritt i. R. war er bis zu seinem Tod als Gerichtspsychiater tätig. Auf Landesebene gehörte er viele Jahre dem Landessanitätsrat bzw. dem Obersten Sanitätsrat an. Während des Ersten Weltkrieges war S. über dies als Chefarzt für die Organisation der Sbg. Rot-Kreuz-Spitäler verantwortl. Neben seiner Tätigkeit als Arzt und Krankenhausleiter veröff. S. eine Reihe von wiss. Aufsätzen, wobei sein bes. Interesse der Vererbung von Geistes- und Gemütskrankheiten sowie der Weiterentwicklung und Verbesserung der Gesetzgebung auf dem Gebiet der Psychiatrie galt.