Schweitzer, Eduard von (1844-1920), Feldmarschalleutnant

Schweitzer Eduard von, Offizier. Geb. Gyöngyös (Ungarn), 19. 2. 1844; gest. Budapest (Ungarn), 12. 6. 1920. Sohn eines Kaufmanns; mos. S. trat 1865 nach Absolv. von vier Klassen Gymn. sowie der Handelsschule als Gemeiner beim IR 32 in die Armee ein und machte 1866 als Unteroff. den Krieg gegen Preußen mit. 1867/68 besuchte er die Kadettenschule in Wien und wurde 1870 zum Lt. ernannt. 1878 nahm er als Oblt. und Rgt.Adjutant am bosn. Okkupationsfeldzug teil und wurde für seine Leistung beim Entsatz von Fort Stolac in den Ritterstand erhoben. 1880–82 absolv. S. die Kriegsschule in Wien mit „sehr gutem Erfolge“, wurde aber – möglicherweise, weil er die Taufe verweigerte – dennoch und trotz stets vorzügl. Beurteilung nicht in den Gen.Stab übernommen. S. diente ab 1883 im IR 44 und war ab 1898 als Obst. Kmdt. des IR 26 in Wien. 1904 GM und Kmdt. der 53. Inf.Brigade, wurde S. 1908 aus gesundheitl. Gründen mit dem Titel eines FML i. R. versetzt. S. erreichte als erster nicht getaufter jüd. Off. Gen.Rang und war als einziger FML der höchstrangige von insgesamt sieben jüd. Gen. der k. u. k. Armee.

L.: E. Rubin, 140 Jewish Marshals, Generals & Admirals, 1952, S. 67; E. A. Schmidl, Juden in der k. (u.) k. Armee 1788–1918 (= Studia Judaica Austriaca 11), 1989, S. 63; ders., in: Österr. in Geschichte und Literatur 35, 1991, H. 1, S. 24; KA, Wien; Mitt. Csaba Szabó, Budapest, Ungarn.
(E. A. Schmidl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 55, 2001), S. 44
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