Schwienbacher, P. Johann (1840-1912), Provinzial und Moraltheologe

Schwienbacher P. Johann, CSsR, Provinzial und Moraltheologe. Geb. St. Walburg, Tirol (Sta. Valpurga/St. Walburg, Italien), 10. 11. 1840; gest. Meran, Tirol (Merano/Meran, Italien), 30. 4. 1912. Sohn eines Zimmermanns. S. besuchte das Knabenseminar Johanneum und das Gymn. in Bozen (Bolzano/Bozen) und trat 1862 inden Orden der Redemptoristen ein. Er wurde in Katzelsdorf (NÖ) und ab 1863 an der Ordenshochschule in Mautern (Stmk.) weiter ausgebildet; 1863 Ablegung der Gelübde, 1868 Priesterweihe. Ab 1870 wurde S. im Kollegium Puchheim in das Missionsleben eingeführt und war ab 1874 als Volksmissionar im Kollegium Innsbruck tätig. 1877 Rektor dieses Kollegiums, wurde er 1880 nach Mautern zur Leitung des dortigen Stud.Hauses berufen. Nach Erlangung der Lehrbefähigung in Moraltheol.lehrte er an dieser Ordenshochschule Moral und Pastoral. 1887–90 wieder Rektor in Innsbruck, 1890–93 in Mautern, dann in Eggenburg, fungierte S. 1894–1901 als Provinzial der Österr. Provinz der Redemptoristen. Unter seinem Provinzialat erfolgte deren Teilung in eine Wr. und eine Prager Provinz. Er gründete 1899 ein Kollegium in Dänemark und jenes in Linz-Lustenau, 1900 eines in preuß. Schlesien, und vergrößerte das Juvenat in Katzelsdorf durch einen Neubau. Ab 1901 lebte S. in Wien als Admonitor des Rektors der Redemptoristenkirche Maria am Gestade. S. war als Moraltheologe eher Kasuist; er galt weit über die Grenzen Österr. hinaus als Autorität auf diesem Gebiet, was sich in wiederholten Konsultationen auch von Bischöfen und in seinen zahlreichen Artikeln in der Linzer „Theologisch-praktischen Quartal-Schrift“ niederschlug. Moral- und Pastoraltheologe auch in der Praxis, war S. ein unermüdl. Beichtvater und hat an 146 Volksmissionen teilgenommen sowie 62 Exerzitienkurse gehalten.

W. (auch s. u. bei M. de Meulemeester): 54 Beitrr. über Pastoralfälle, in: Theol.-prakt. Quartal-Schrift 42–65, 1889–1912; Mitarbeit an Korrespondenz des Priester-Gebetsver. „Associatio Perseverantiae Sacerdotalis“.
L.: Neue Tiroler Stimmen, 2., Linzer Volksbl., 3., Der Burggräfler, 4. 5. 1912; Theol.-prakt. Quartal-Schrift 65, 1912, S. 725f.; Litterae annales de rebus gestis provinciae Vindobonensis congregationis SS. Redemptoris anno salutis 1912, 1912, S. 10ff. (mit Bild); Korrespondenz des Priester-Gebetsver. „Associatio Perseverantiae Sacerdotalis“ 33, 1912, S. 99f.; P. L. Leitgeb – P. K. Tauscher, Lebensbilder der vom Jahre 1887 bis 1914 verstorbenen Redemptoristen der Österr. Provinz, (1924), S. 310; Die Redemptoristen 1732–1932, hrsg.von P. G. Brandhuber, 1932, s. Reg. (mit Bild); M. de Meulemeester CSsR, Bibliographie générale des écrivains Rédemptoristes 2, 1935, S. 396f.
(A. Schedl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 55, 2001), S. 57
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